Bibliografische Information - svz 91
Grafische Bildnisse Karls V. im Dienste von Darstellung und Propaganda,in:Karl V. 1500 - 1558. Neue Perspektiven seiner Herrschaft in Europa und Übersee, hg. von Alfred Kohler, Barbara Haider und Christine Ottner, Wien 2002 (=Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Historische Kommission, Zentraleuropa-Studien, Bd. 6), S. 21 - 56
(= Referat zum Internationalen Symposion der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 7. - 11. März 2000)
Spanische Fassung unter dem Titel Retratos gráficos de Carlos V al servicio de la representación y la propaganda, in:
Carlos V / Karl V. 1500-2000, hg. von der Sociedad Estatal para la conmemoración de los centenarios de Felipe II y Carlos V - Österreichische Akademie der Wissenschaften, Madrid 2001, S. 302 - 332 (ohne Abbildungen).

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Prof.em.Dr. Rainer Wohlfeil

Grafische Bildnisse Karls V. im Dienste von Darstellung und Propaganda



Für dieses Referat ist von dem Sachverhalt aus­zugehen, daß es bisher keine Untersu­chung gibt, deren Autor sich - wie beispielswei­se Wolfgang Hilger für Ferdinand I.1 - mit der Iko­no­graphie Karls V. eingehend beschäftigt hat2. Nur Vorar­beiten sind erbracht3, etwa die von Enrique Pacheco y de Leyva4, von Karl Brandi5 und von Elena Páez6. Auch mangelt es an Studien, wie sie beispiels­weise Regine Jorzick für Philipp II. vor­gelegt hat7. Neueste Biogra­phien und weitere Veröffentlichungen zur Geschichte des Kaisers enthalten zwar Bilder, aber sie dienen als Illustrationen zum Text8. Die Zahl der Stu­dien zu Bildnissen Karls ist begrenzt. Als einschlägige Veröffentlichungen sind vor allem zu erwähnen die älteren Arbeiten von Herbert von Einem9, Georg Poensgen10 und Diane H. Bodart11, im Kontext meiner Fragestel­lung von Fernando Checa Cremades12, Alfred Kohler13, Elisabeth von Hagenow14, Rainer Wohlfeil15, der Inns­brucker Katalog ‚Kunst um 1492 - Hispania Austria‘16, die Kataloge der Ausstellungen des Gedenkjahres 2000 zu Gent17, zu Bonn und Wien18 mit den Beiträgen von Georg Kugler19, Karl Schütz20 und Sylvia Ferino-Pagden,21 die von Hugo Soly herausgege­bene ‚Festschrift’ mit dem Beitrag von Peter Burke22 sowie vor allem der Ma­drider Kata­log ‚Los Austrias‘23. Wenn jüngst Ernst Schu­lin darauf hinge­wiesen hat, daß die Geschichte Karls V. „multiperspektivisch“ er­arbeitet wer­den müsse und daß „noch viele neue Erkennt­nisse und Sichtweisen zu erwarten seien“24, so zielen seine Worte wohl auch auf die Einbe­ziehung von Bildern als historische Quellen25. Dieser Aufgabe nehme ich mich an in ei­ner eng be­grenzten Fragestellung als An­reiz zu weiteren Forschungen. In ihrem Zentrum steht die Grafik als ein historisch bisher kaum untersuchter Bereich26.

Formen und Abläufe kaiserlicher Selbstdarstellung und Propaganda mittels des geschriebenen und gedruckten Wortes sind gut bekannt. Der Kaiser nahm bekanntlich selbst starken Einfluß auf die historiographische Überlieferung seines Wirkens, etwa über seine Hofgeschichts­schreiber. Wie aber verhielt es sich im Bereich bildlicher Darstellung? Den Einsatz von Bild­wer­ken verschiedener Art bei Besuchen, Einzügen und Triumphreisen hat zuletzt Kohler geschildert27. Sie werden von mir ebenso wenig behandelt wie ein Versuch, aus den Bildnis­sen Karls Aussa­gen über sein Wesen zu ermitteln28. Meine Fragestellung orientiert sich an Heinz Schilling. Er hat 1997 von drei Leitmotiven gesprochen, die Persönlichkeit, herr­schaft­li­ches Denken und lebenswerkbezogenes Handeln Karls V. prägten – seine Konzeption des Kaisertums, die Religionsproblematik und der Kampf um die Gestaltung des frühmo­der­nen Europa29. Diesen Leitmotiven gilt meine Frage, ob und in welcher Weise grafische Bildnisse des Kaisers in den Dienst kaiserlicher Propaganda gestellt wurden. Spe­ziell wird danach ge­fragt, ob und wie Kaiserwahl und Kaisertum über Bildnisse program­matisch verfochten und legitimiert wurden. Grif­fen Bilder das religiöse Problem in unmittel­barer Aus­sage auf, wurde der Kaiser in seinem Kampf um die Macht in Europa verbild­licht? Wenn es geschah, wie nahm der Kaiser solche Grafik wahr, lautet die zusätzliche Frage.

Eine erste Antwort erfolgt in Analyse und historischer Erklärung am Beispiel von Bildnissen des Kaisers, die ausgewählt wurden, weil sie zeitgenössisch rezipiert werden konnten (I). In einer Zusammenfas­sung werden danach erste Ergebnisse und Erkenntnisse vorgetragen, die sich bisher aus der Gesamtheit des Materials er­schließen lassen. In diesem Zusammenhang wird versucht der Frage nachzuspüren, wie „die besondere Beziehung zwischen künstlerischer Darstellung und politischer, religiöser und kultureller Macht während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu verstehen sind“30 – ein Problem, dem Checa Cremades nur im Bereich der ‚hohen‘ Kunst nachgegangen ist.

Die Stoff­sammlung ver­zichtet bewußt auf die Nutzung von Gemälden31, Fresken32, Plasti­ken33, Münzen34, Bildnis­me­dail­len35, Medail­lons36, Siegeln37, Miniaturen38, Teppichen39, Glasfenstern40 usw., obgleich auch sie teilweise propa­gandistisch eingesetzt wurden. Nur in vereinzelten Fällen wird auf solche Werke verwiesen. Das gilt auch für Gemälde, obgleich unbe­stritten ist, daß Gemälde in späteren Jahr­hunderten große Nach­wir­kung zeitigten. Sie konnten jedoch zu Lebzei­ten des Kaisers wegen ihrer Standorte propa­gandistisch kaum ge­nutzt werden und wurden höchstens von einem kleinen Kreis rezi­piert. Sie lassen sich vom Historiker auswerten als Beispiele für eine bildliche Wiedergabe des Kaisers durch ei­nen Maler, den er an sich ge­bunden hatte41, oder durch einen Maler, der seinem Um­feld fern stand42. Gemäldeporträts fanden vor allem dann eine auf höfi­sche Kreise be­grenzte Rezeption, wenn neben dem Ori­ginal zeitge­nös­sische Repliken ge­schaf­fen und ver­sandt wurden. Für ein sol­ches Verfahren sei beispielhaft auf die Bildnisserien verwiesen, die in der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. zu Wittenberg mit Porträtgemäl­den von Mar­tin Luther und Katharina von Bora oder von den säch­sischen Kurfürsten angefertigt und ver­schickt wurden43. In ähnlicher, aber geminderter Form verfuhr der burgundische Hof wäh­rend der ersten Jahre Karls als Herzog, so daß sich bedingt von einer habs­burgi­schen Bildpro­paganda durch Ge­mälde sprechen läßt.

Als Folge dieser Überlegungen steht im Zen­trum der Studie die zeitgenössische Grafik. Mit dieser Ausdrucks­form konnten Bilder pro­pagandistisch einen großen Rezipientenkreis errei­chen. Grafiken sind in den mit Bildern gut ausgestatteten Ausstellungskatalogen und ‚Fest­schriften‘ des Er­innerungs­jah­res 2000 nur mit vereinzelten Abbildungen vertreten44. Unter Grafik sind nicht nur Einzel­blät­ter, sondern auch rezeptions­wirk­same Stiche und Holzschnitte in Druckwer­ken, vor allem als Frontispiz oder auf dem Titel­blatt45, zu subsumieren. Die Gra­fiker verwendeten außer dem Porträt des Kaisers auch ikonographische Mittel – beispiels­weise heral­dische, alle­gori­sche, symboli­sche, emblematische, mythologi­sche, dekorative, architektonische und be­son­ders hi­storische46.

I

Unter dem Aspekt propagandistischer Nutzung können die Bildnisse Karls V. in sechs Grup­pen eingeteilt werden: Kindheit - Herzog von Burgund - Kaiserwahl - Kaiserkrö­nung - Tu­nis-Unternehmen 1535 - Vom Schmalkaldischen Krieg zur Abdankung.



Kindheit

Die Porträts der Kinder Philipps des Schönen und Jo­hannas von Kastilien-Aragon47 waren vornehmlich für die Familie und befreundete Höfe bestimmt. Besonders Karls Tante, Erzher­zogin Margarete, widmete sich dieser Aufgabe, indem sie Bildnisaufträge vergab. So malte Lucas Cranach d. Ä. während seiner Reise in die Nieder­lande 1508 am Hofe zu Mecheln ein verloren gegangenes Porträt Karls48. Bildwürdig im Dienste habsburgischer dynastisch–po­litischer Propaganda. wurde Karl als Herzog von Burgund.


Herzog von Burgund

Um 1515 wurde ein Bildnis des für großjährig er­klärten jun­gen Herzogs gemalt, das Michiel Sit­tow zugeschrieben wird. Dieses auf Außenwirkung zielende Bild wurde „als Bild­nistyp in der Folge zum offiziellen Porträt des Herr­schers“, es wurde „beständig aktuali­siert“ und be­hielt derartige Be­deu­tung bis zum Ende des Jahrzehnts bei. In zahlreichen Kopien und Va­rianten wurde es wiederholt49. Hierhin ge­hören wohl auch das offenbar verlorene Por­trät von Barent van Orley, entstanden um 1516, und seine Repliken50.

Das Sittow zugeschriebene Bildnis dürfte als Vorlage für das Porträt Karls in der ‚Fa­milie Maximilians‘ von 1515/16 gedient haben. Das Gemälde von Bernhard Strigel verbildlichte das dynastisch-politische Denken von Karls Großvater Maximilian51. Den politi­schen Vorstel­lungen am bur­gundi­schen Hof entsprach es nicht52, wie das Gemälde der Bruder­schaft du Puy Notre-Dame beweist53. Daß der Jüng­ling wesent­lichen Anteil an der Gestal­tung seiner Bildnisse ge­nommen hat, ist nicht bekannt. Propagandistische Außenwirkung und große Öf­fentlichkeit konnten auch andere Ölbilder54 kaum erzielen55. Grafik findet sich nur vereinzelt und ist nicht im Sinne habsburgischer Propaganda zu inter­pretieren56.



Kaiserwahl

Für die Kaiserwahl mußte Karl einem breiteren Kreis bekannt gemacht werden. Dazu be­dienten sich die habsburgische Partei und reichspa­trioti­sche Kräfte auch druckgraphischer Bildnisse. Ihre Auftraggeber lassen sich nicht ermitteln, zu ver­muten sind sie im Umfeld der Statthalterin Margarete, vor allem aber in Augsburg. Entstan­den sind zwi­schen 1519 und 1521 die Radierungen des Augsburgers Daniel Hop­fer57 und des Nürnbergers Hie­ro­nymus Hop­fer58. Auf der Eisenätzung von 1521 des Nürn­berger Waf­fenät­zers ist Karl im Profil mit strengen Gesichtszügen vor orna­menta­lem Hinter­grund und Titulaturtext darge­stellt. Entstan­den ist sie wohl analog zum ‚Ehrenpfennig‘, einer Ehrenme­daille, von Albrecht Dürer und Hans Kraft d. Ä59. im Kontext des ursprünglich nach Nürn­berg einberu­fenen, we­gen der Pest nach Worms verlegten ersten Reichstags des neuen Kai­sers. Besondere Beach­tung verdient im Zusammenhang mit der Fragestel­lung ein Bildnis in verschiedenen Holz­schnitten, deren Zu­schreibung um­stritten ist: Hans Weiditz oder der Pe­trarca-Mei­ster. Von dem Blatt sind drei Schnitte mit mehreren Zuständen bekannt60, auf denen fast alle der oben benannten ikonogra­fi­schen Aus­drucksmit­tel61 eingebracht wur­den.

Auf allen Holzschnitten wird der junge Fürst als Halbfigur gezeigt hinter einer Brü­stung, auf der seine Hände ruhen. Als Kopfbedeckung trägt er ein Barett mit Agraffe. Über einer pelzbe­setzten Schaube aus Brokat mit Granatapfelmuster hängt die Collane des Goldenen Vlieses. In seiner rechten Hand hält er einen Granatapfel. Dieser Repräsentationsbildtypus ist in allen Schnitten weitge­hend gleich. Unterschiedlich ist die weitere Bildgestaltung.

In dem ältesten Schnitt62 von 1518 wird Karl als Jüngling mit schönen, jugend­lich-weichen Gesichtszügen von einem architektonischen Rahmen mit zwei pseudokorinthi­schen Säulen umgeben, deren Kapitelle durch einen geraden Abschluß verbunden sind. Die Säulenbasen zeigen Embleme, an den unteren, kannelierten Säulenschäften stehen Putten als Fackelträger und Posaunenbläser. Sie verweisen auf den Ruhm des Königs. Oberhalb der Abdeckung der Ni­sche schweben verzierte Füllhörner, aus deren Öffnungen Granatäpfel quellen. Jeweils in ih­rer Mitte sind sie von einem Ring umgürtet, an denen ein Joch bzw. ein Pfeilbündel hängen – die Symbole der spanischen Großeltern. Das Joch war das Em­blem König Ferdinands von Aragon, das Pfeilbündel stand für Isabella von Kastilien-León63. Unterhalb der Granatäpfel befindet sich ein mit einköpfigem nimbierten Adler und Krone überwölbter Wappenschild, der neben Wap­pen spanischer Länder auch die von Sizilien, von Österreich und von Burgund sowie die bourbonischen Lilien enthält. Der einköpfige Adler ist der Adler des Johannes. Er gehörte wie das Pfeilbündel zu den Emblemen der spanischen Großmutter, verweist also nicht auf die römische Königs­würde64. Zwischen den Säulenkapitellen befindet sich oberhalb des Kopfes von Karl die In­schrift ‚Karolus Rex Hispanie‘. Die Brüstung ist nicht, wie auf dem zweiten Schnitt, von einem or­namentierten Teppich mit pflanzlichem Dekor voll ausge­füllt, sondern enthält nur einen Teil dieses Bildelementes, das in die das Blatt abschließende In­schrift hin­einragt. In einem darunter gesetzten xylographischen Text wird Karl als ein ‚ge­waltiger Herr‘ be­zeichnet, der ‚von Gottes Gnaden‘ herrscht. Die umfangreiche Titelauffüh­rung schließt: „Item dise gebildnus ist gemacht nach seiner gestalt 1518“. Diese Aussage be­legt zusammen mit der zutreffenden Kenntnis der Embleme der spanischen Großeltern, daß der Schöpfer dieses Holzschnittes mit dem Umfeld Karls vertraut gemacht worden war.

Auf dem zweiten Schnitt65 befindet sich das Brustbild des Fürsten mit härteren Gesichtszügen in einem architektonischem Rahmen mit Bogen. Säulen und Putti entsprechen der ersten Va­riante. In der Rundung hängen an Granatäpfeln das Joch Ferdinands von Aragon, wieder­ge­geben in offensichtlich mißverstandener Form als Bogen, und das Pfeilbündel der Isa­bella von Kastilien. Zwischen den Granatäpfeln befindet sich ein Wappen­schild, über­wölbt von Krone und nimbiertem Adler des Johannes. Die Wappen beziehen sich auf die Kro­nen von Kastilien und León, Sizilien und Jerusalem, von Österreich und Burgund. Zwischen dem Wappenschild und dem Kopf sind Karls Embleme eingebracht - die zwei Säulen des Herkules ohne Bekrö­nung und seine Devise ‚PLVS OVLTRE‘ in der verdeutschen Form ‚Noch wei­ter‘. Unter­halb der Brüstung führt der achtzeilige xylographische Text Karls Titulatur an, be­gin­nend mit der Formulierung ‚Von gottes‘ gena­den wir Karoll Roemischer Künig zu Hispa­nien...“ Der Text läßt folgern, daß das Blatt nach der Frankfurter Wahl von 1519 ausgegeben worden ist.

Ein dritter Schnitt66 weist weder eine Umrandung noch eine Textbeigabe auf. Karl erscheint mit harten Ge­sichtszügen. Am oberen Rand des Blattes findet sich die Inschrift ‚Ka­rolus Rex Hispanie‘, darunter die Jahreszahl 1519. Oberhalb des Kopfes schließt die De­vise ‚Noch weiter‘ die beiden ungekrönten Säulen des Herkules ein. Zwischen der Jahreszahl und der Devise halten zwei aufrecht stehende Tiere (geflügelte Löwen mit Greifenköpfen?) ein Wap­pen mit dem nimbierten doppelköpfigem kaiserlichen Adler, überwölbt von einer geschlosse­nen Krone, der Kaiserkrone, und umrahmt von der Collane mit dem Goldenen Vlies. Über den Wap­penschil­dern zur rechten und linken Seite der Mittelgruppe schweben offene Kronen, die Wappen verweisen auf die Titulatur Karls. An den Wappen hängen die Embleme seiner spa­nischen Großeltern, das Joch ist erneut mißverstanden.

Der zweite Schnitt wurde in Augsburg bei Jost de Negker geschnitten67. Für die beiden ande­ren Schnitte muß zumindest ein anderer Formschneider herangezogen worden sein. In der Reichsstadt ansässig waren die Fug­ger, deren Haupt Jakob der Reiche zentraler Kreditgeber für die Kosten des Wahlkampfes Karls war. In Augs­burg fand 1518 der letzte Reichstag Ma­ximilian I. statt, auf dem sich der alte Kaiser bereits bemühte, die Wahl seines Enkels zu si­chern. In diesem Zusammenhang könnte das Blatt mit der Jahresangabe 1518 als erster Schnitt angefertigt worden sein. Da der Enkel bis 1520 deut­schen Boden nicht betreten hat, mußte der Bildschöpfer über eine Bild­vorlage verfügen. Wäh­rend für den Stich von Daniel Hopfer eine Medaille als Vorlage diente68, ver­mutet Erwin Po­korny69, daß für den ersten Schnitt von Hans Weiditz oder dem Petrarca-Meister das Bildnis herangezogen wurde, das um 1515/16 von Mi­chiel Sittow gefer­tigt wurde70. Dem zweiten Schnitt habe das um 1516/17 gemalte Porträt von Barent van Orley als Vorlage gedient. Eine Vorlage könnte 1518 Maxi­milian bereitgestellt haben. Viel­leicht aber wurde der Bild­schöpfer durch die habsburgischen Wahlhelfer und dann wohl auf Ko­sten von Fugger in die burgundi­schen Niederlande ge­schickt. Nach dem Tode Maximilians entstanden Holzschnittbildnisse des ver­storbenen Kai­sers von Albrecht Dürer71 und Hans Weiditz72. Ähnlichkeiten zwischen diesen Bildern und der Darstellung Karls dürften für die zeitgenössi­schen Bildbetrachtern unübersehbar gewesen sein. Für die Beziehungen zwischen dem jun­gem Thronbewerber und seinem kaiserlichen Großvater stand auch Maximilians per­sönliches Symbol, der Granatapfel mit seiner mehr­schichti­gen Bedeu­tung73. Daß die Frucht auch „als besitzanzeigendes heraldi­sches Zeichen für Granada“ verstanden werden konnte74, ist nicht auszuschließen, erscheint jedoch zweitrangig im Vergleich zum Verweis auf den Großvater. Über die Bildnisse von 1519 und über den Granatap­fel legitimierte der verstorbene Kaiser den Enkel als Sproß seiner Familie, ließ die „dynasti­sche Kontinuität in der Thron­folge als na­türlich und rechtmäßig er­scheinen“75. Dazu war of­fen­kundig der erste Schnitt nicht ge­eignet, denn er qualifizierte den ‚Rex Hispanie‘ als einen ‚gewalti­gen Herrn und König‘. Der­artiges ma­ximilianäisches Herr­schaftsbewußtsein und die angespro­chene Macht­fülle hätten die Deut­schen vor der Wahl er­schrecken lassen. Die habsbur­gische ‚Wahl­kampflei­tung‘ wird dafür gesorgt haben, daß die­ses erste Blatt als Pro­paganda­material zu­rückgezogen wurde. Im Umfeld der Frankfurter Wahl wurde vermutlich zunächst der dritte Schnitt mit seinem Ver­zicht auf eine Beschreibung der machthei­schenden Titulatur des Be­werbers einge­schoben. Erst der zweite als letzter Schnitt entsprach mit seiner Ab­schwächung der Aus­sa­gen des er­sten Holz­schnittes der Propa­gandastrategie der habsburgi­schen Partei. Daß in dem ersten und dritten Schnitt der Thronbe­werber unmittelbar über die Inschrift, in dem zweiten gewisser­maßen nur mittelbar über den Text als ‚spanischer Kö­nig‘ vorgestellt wurde, ließ sich als Verweis darauf verste­hen, daß Karl zwar König war, sein Kö­nigtum aber im Gegensatz zu seinem französi­schen Konkur­renten Franz I. räumlich nicht direkt an das Römische Reich deut­scher Nation grenzte und daher für die Reichs­stände weni­ger ge­fahren­trächtig erscheinen sollte. Die verschiedenen Grafikfolgen entsprachen einem politisch bedingten Wandel in der Propaganda. Alle Bild­nisse, die im Zusammenhang mit der Kai­serwahl standen, legiti­mier­ten den zukünftigen rö­mi­schen König, bekun­deten aber nur in dem dritten Holzschnitt eine di­rekte Aussage zum Kai­ser­tum.

Auch Flugschriften trugen zur offenkundig notwendigen Legitimation des Thronbewerbers bei. Zu den Texten traten Bilder Karls mit mehr oder weniger Porträtcharakter hinzu76. Zu er­wähnen ist vor allem der 1519 in Straßburg mehrfach gedruckte Holzschnitt von Hans Bal­dung Grien77: Als Jüngling schaut Karl den Bildbetrachter mit forschendem Blick an. Der Wappenschild vor seiner Brust, hinterfan­gen von einem nimbierten einköpfigen Adler, ver­weist auf Österreich und Burgund. Über dem Holzschnitt die Inschrift ‚Carolo Ro. Regi‘, un­ter ihm ‚Victoria‘. Derar­tige Bilder sollten helfen, den En­kel Maximilian I. in Deutsch­land nicht nur literarisch als „das edel Plut‘78 vorzustellen, son­dern ihn bildlich ebenfalls politisch-dynastisch zu legitimie­ren. Wie stark das Be­dürfnis nach Legitimation war, zeigt beispielhaft ein Ti­telholzschnitt, auf dem der junge Habs­burger zusammen mit Karl dem Großen abgebil­det wurde79. Der mehr als sieben Jahrhunderte tote frän­kische Kaiser beglaubigte den Thronanspruch des Habsburgers, indem Karl V. über Karl den Großen mit dem römischen Kai­sertum verknüpft wurde. Damit konnten zugleich die Bewerbungsbegründungen des fran­zösi­schen Königs abgewiesen werden.



Kaiserkrönung

In den Jahren zwischen dem Wormser Reichs­tag und der Kaiserkrönung mangelt es an Bil­dern. Offensichtlich bestand keine Nachfrage. Dieser Sachverhalt läßt sich historisch erklären, daß in Deutschland die anfängliche Begeisterung für den jungen Kaiser schwand, nachdem Karl deutschen Boden verlassen hatte. Das kaiserliche Amt verlor infolge der jahrelangen Abwesenheit seines Inhabers so an Ansehen, daß neue Bildnisse Karls nicht nachgefragt wur­den. Die habsburgi­sche Propaganda sah sich veranlaßt, diesem Verlust an Be­deutung entge­genzutreten. Im Reich griff sie auch bildlich auf den Groß­vater zu­rück, der im Gedächtnis der Zeitgenossen als Kai­ser noch le­bendig und „dessen Bild­nis durch vielfa­che Verbreitung gleichsam zum Sym­bol wie zur Chif­fre kai­serlicher Macht“ geworden war. Mit Werken pla­stischer Klein­kunst, wie beispiels­weise jenem Alabasterrelief von 1529 aus Augsburg, auf dem sich beide Kai­ser im Brustbild­nis anschauen, beglaubigte zwar der Großvater das Kai­sertum sei­nes En­kels80, ließ sich aber keine propa­gandisti­sche Wirkung erzielen. Das gilt ebenso für wei­tere Werke dieser Art81. Nur in Flugschriften finden sich ganz vereinzelt Bild­nisse mit Por­trätcha­rakter82, auch in Spanien83.

Erst um 1530 entstanden neue, auf die höfische Rezeption begrenzte Bildnisse. Karl V. selbst begann sich nun auch mit Fra­gen zu befassen, die "unmittelbare Einwirkungen auf die seiner Person geltende Werbung" be­trafen84. Seit seinem vier­ten Lebens­jahrzehnt, angestoßen wahr­schein­lich durch seinen er­sten Italien­auf­enthalt, trat das ‚Medium Kunst‘ in sein persön­liches Blick­feld85; fraglich bleibt jedoch, ob er in steigendem Maße bei Bildfindungen mitwirkte86. Daß bereits nach dem Sieg bei Pavia am kaiserlichen Hof angestrebt wurde, ein verbindliches mythisch-heroisches Bild des Kaisers zu schaffen und damit jene Serie von Verbildlichun­gen einsetzte, mit denen Karl V. verherrlicht zu werden be­gann, betont Checa Crema­des87. Seither wurde Karl allegorisch dar­ge­stellt oder mystifiziert, als geheiligte Per­son gedeutet und insge­samt als Inbe­griff des Kai­ser­tums vorge­stellt88 - eingeordnet in jene sinn­bildlichen Bezüge, wie sie die Literatur bereits anbot. Jetzt wurde Karl als Kaiser glorifi­ziert - erinnert sei nur an die 'Allegorie als Weltherr­scher' von Parmigianino89. Es ent­standen nach und nach jene uns heute vertrau­ten Porträtgemälde90, beispiels­weise während des kaiserli­chen Aufent­halts 1532/33 in Bolo­gna. Hier übernahm Tizian seine Rolle als ‚Hofmaler‘. Diesen Bildern eig­nete aber wegen ihres Verbleibs im höfischen Be­reich kaum propa­gandistische Außenwir­kung, zumal Karl V. offenkundig stärker interessiert war, sein Bild und den Ruhm des Hauses Habsburg der Nachwelt zu überliefern als Bilder zur Pro­paganda im Alltag zu nutzen. Derar­tige Nutzung war auch kein Anliegen seiner Berater und seines höfischen Umfeldes.

In Spanien entsprach das Verhältnis zwischen König und Untertanen nicht dem in Deutsch­land. Karls Wahl zum römischen König hatte mit zum Aufstand der Comuneros bei­getragen. Der ungeliebte König gewann aber nach seiner Rückkehr ab 1522 durch eine kluge Reaktion auf den Aufstand und durch seine langjährige Anwesenheit im Lande langsam die Zuneigung der Spanier. Sie begannen Stolz auf sein Kaisertum zu entwickeln, und so gelangte die Kai­ser­krönung schnell auch bildlich zur Kenntnis der Interessierten. Karls Krönung mit der Eiser­nen Krone der Langobarden am 22. und die Kaiserkrönung am 23. Fe­bruar 1530 zu Bologna konnten über Holzschnitte rezipiert werden91. Zugleich entstanden im Dien­ste euro­paweiter Propaganda die ‚Cal­valcata‘ Karls V. – ein kolorierter Holzschnitt in 23 Blättern von Robert Peril92 und eine Radie­rung in vier­zig Blättern von Ni­colaus Hogen­berg93. Speziell für Deutschland sind dagegen keine zeitgenössischen Bilder der Kaiserkrönung zu belegen.

Erst mit dem zweiten Aufenthalt des Kaisers in Deutschland, vor allem nach dem Reichstag zu Augsburg, erwuchs neues Interesse an Bildern94 Diese Nachfrage deckte ein unge­wöhnlich großer Kupferstich aus dem Jahre 1531 mit Epi­taphinschrift. Ihn fertigte Barthel Beham als Hofmaler des bayerischen Herzogs Wilhelm IV. auf der Grundlage eigener Studien an, als sich Karl V. im Juni 1530 in Mün­chen auf­hielt95. Welchen Wert diesem Bildnis Zeit­genossen und Nachwelt zusprachen, bele­gen nicht zuletzt Nachstiche96, so auch später im wir­kungs­trächtigen Werk von Fray Prudencio de Sandoval zu Geschichte, Leben und Werk des Kai­sers97. Das Brustbild Karls mit kleinem Barett, der über seiner kostbaren Brokatschaube als einziges Zei­chen seines politisch hochstehenden Ranges und seiner gesellschaftlichen Be­deutung das Goldene Vlies am schlich­ten Band trägt, strahlte uneingeschränkt Würde und damit die Maje­stät des Kaisertums aus. Diese Sicht des Kaisers konnten alle Deut­schen ak­zeptieren, war sie doch frei von Anspielungen auf die bereits offenkundig gewordenen reli­giösen Pro­bleme. Die starke Ausstrahlung von Würde legi­timierte Karl und sein Kai­sertum auch ohne entspre­chende Herrschaftssymbole und Zeichen, wie sie der Holzschnitt eines an­onymen Mei­sters von 1532 zeigte98. In Behams Stich wurde Karl in einem beige­schriebenen lateini­schen Distichon als Sproß der Götter gerühmt: PRO­GENIES DIVVUM QVINTVS SIC CA­ROLVS ILLE / IM­PERII CAESAR LVMINA ET ORA TVLIT / AET. SVAE XXXI / ANN. M.D. XXXI99. Das Bildnis wurde nicht im Dien­ste der habs­burgischen Propaganda gefertigt, den­noch wirkte es – vielleicht ungewollt - in ihrem Sinne pro­pagandistisch. Es läßt sich als das grafische Bildnis des Kaisers in der Mitte seines Lebens einstufen, das ohne Be­denken rezipiert werden konnte. Mit diesem Kaiser als ‚Staats­oberhaupt der Deutschen‘ konnte sich fast je­dermann identifizieren. Als ein ‚klassisches‘ hat es Checa Cremades qua­lifiziert100. Kurt Lö­cher zählt es zusam­men mit dem gleichzeitigen seines Bruders Fer­dinand „zu den vollendet­sten ihrer Zeit“. Es sind Bewertungen, denen ich mich uneinge­schränkt an­schließe. Wenn auch nach Lö­cher das Bildnis Karls vornehmlich als ein Zeichen bayeri­scher Loyalität dienen sollte, hätte es auch, wenn die Zeit ein ‚Amtsstu­ben­bildnis des Reichsober­hauptes‘ gekannt hätte, zwei­fels­frei dieser Aufgabe gerecht werden können. Für einen solchen Zweck weniger geeignet erscheinen - zumindest heute - die von Prachtentfaltung strot­zenden Holz­schnitte von 1530 und 1532 des Augsburgers Christoph Am­berger101, obschon seine Bildgestaltung nachgeahmt wurde. Beide Bildnisse zeigen den Kaiser als Halb­figur, wobei offenbar Amber­gers gemaltes Porträt des Kaisers102 als Vorlage gedient hat. Besonders 1530 sollten kaiserli­che Hoheit und Machtfülle durch die Umrahmung unterstrichen werden. Etwa zur gleichen Zeit entstand ein Kupferstich von Chri­stof­fel Bockstorffer103. Er stellte Karl gemeinsam mit seinem Bruder Fer­dinand in standesgemä­ß reicher Bekleidung, geschmückt mit Collane und Goldenem Vlies, in de­korativer Um­rahmung dar.


Tunis-Unternehmen 1535

Für das Tunis-Unter­nehmen sind beispiel­haft jene Fres­ken zu erwähnen, die im ‚To­cador de la Reina‘ der ‚Quartos nuevos‘ in der Al­hambra zu Granada den Feldzug seit etwa 1539 der Nachwelt überliefern104. Vor allem aber befassen sich zwölf Wandteppiche, die zwischen 1548 und 1554 in flandrischen Werkstätten des Wilhelm Panne­maker erarbeitet wurden, mit diesem Feldzug. Ihre Vorlagen waren Kartons von Jan Cornelisz Ver­meyen, dem in kaiserli­chen Dienst übernommenen Hof­maler der verstor­benen Statthalterin Margarete der Nie­der­lande. Als Teilnehmer des Tunis­feldzu­ges105 hatte er Skiz­zen auf­genommen, auf die erst kurz vor Beginn des Schmalkaldi­schen Krie­ges zurückgegrif­fen wurde. Vermeyen wurde beauf­tragt, seine Materialien in zwölf Kartons als Grundlage für Teppichwirker umzusetzen. Die­ser Auftrag erscheint politisch-propagandistisch bedingt106 zu einem Zeitpunkt, zu dem der Kaiser vor einem neuen, riskanten militärischen Unternehmen stand.

Über­kommen sind zehn der Teppi­che107 und zehn der Kartons108. Insgesamt wurde die Serie noch dreimal zwi­schen 1566 und 1740 gewirkt, teilweise mit abweichendem Bildgehalt109. Die Teppiche der ersten Serie stimmen auch nicht voll mit den Kartons überein. Auf den Tep­pi­chen begegnet der Be­trachter dem Kai­ser – beispielsweise Karl zu Pferde bei der Besichti­gung seiner Trup­pen in Barce­lona110, sitzend an Bord seiner Galeone bei der Ausboo­tung vor La Goleta111, unter seinen kämpfenden Truppen112, inmitten aus der Sklaverei befreiter Christen und neu versklavter Berber113 oder beim Frie­densschluß mit dem durch Chaireddin Barba­rossa vertriebenen Bey von Tunis114.

Obwohl die Teppiche nach ihrer Fertigstellung im höfischen Umfeld ausgestellt wurden, er­langten sie keine größere propagandistische Bedeutung. Das gilt auch für die zahlreichen Porträtgemälde, die den Kaiser in Rüstung zeigten115. Propagandistisch wirken konnten die Tunisbilder erst nach des Kaisers Tod über eine Serie von Kupferstichen des Franz Hogen­berg116. In den Kontext des Tunisunternehmens gehört der Triumpfzug Kaiser Karls V. von Hans Schäufelein117 und wohl auch ein Holz­schnitt eines nordfranzösischen oder flämischen Meisters, der den Kaiser zu Pferde dar­stellt118.



Vom Schmalkaldischen Krieg zur Abdankung

Während das Tunisunternehmen nicht in dem Maße in Deutschland in propagandistisch be­stimmte Bilder umgesetzt wurde, wie es zur Auffrischung der sinkenden Reputation des Kai­sers hätte zweckdienlich sein können, wurde 1532 der Holzschnitt eines an­onymen Meisters – wahrscheinlich Anton von Woensam aus Worms - mehrfach verwendet, und zwar in Büchern katholischer Autoren119. Der Reichstag zu Augsburg von 1530 und die Gründung des Schmalkaldischen Bundes hatten offenbart, daß sich die Kluft zwischen Alt- und Neugläubi­gen vertiefte. Die katholischen Reichsstände erwarte­ten, daß der Kaiser handle. Der Holz­schnitt für die Werke des Predigers Friedrich Nausea läßt sich in diesem Zusammen­hang als ein Aufruf an den Kaiser interpretieren, ge­mäß seines Amtes als Schirmherr und Beschützer der überlieferten Kirche zu walten. Noch eindeutiger war der Holzschnitt, den Woensam zu einem weiteren Werk von Nausea 1536 fertigte120. Kaiser Karl V. und König Ferdinand I. befinden sich zu beiden Seiten eines Kruzifix‘, das die Form eines großen T zeigt. Sie halten jeweils ein Wappenschild mit kaiserlichem bzw. königlichem Adler und ein Schwert als Zei­chen der Gerichtshoheit. In den Ecken des Quadrates sind die Symbole der vier Evangelisten mit ihren Namen eingebracht. Über der Inschrift IRNI (sic!) ist auf einer Holztafel zu lesen: IN HOC SIGNO VINCES – das Lemma Kaiser Konstantin des Großen. Kaiser und römischer König als zukünftiger Nachfol­ger im Amt werden im Vorwort zu den Predigten und in der bildlichen Darstellung aufgerufen, sich gemäß Spruch ‚Sub umbra alarum tuarum protege nos‘ als Verteidiger der christ­lichen Wahrheit des katholischen Glaubens zu bewähren. Die Religionsproblematik war im Holzschnitt zentral aus der Sicht des katholischen Glaubens Karls angesprochen. Der Kaiser konnte jedoch der Erwartung nicht gerecht werden. Weil es die politischen Verhältnisse nicht zulie­ßen, mußte er befristetes Stillhalten in der Re­ligions­frage akzeptieren. Erst nach dem Scheitern der Religi­onsgespräche und dem Friedens­schluß mit Frankreich kam die Stunde, in der er kriegerische Gewalt einsetzen konnte – Gewalt, die als Schmalkaldischer Krieg in die Geschichte einging.

Dieser Krieg trug dem Kaiser seinen größten Triumph als Feldherr ein – be­sonders durch den Sieg bei Mühlberg. Welches Aufsehen die­ser Erfolg unter den Zeit­genos­sen erregte, offen­baren nicht nur zahlrei­che schriftliche und ge­druckte Zeugnisse121, son­dern auch Verbildli­chungen aller Art: Neben bekannten Kupferstichen und Holzschnitten, wie bei­spielsweise die von Enea Vico122, Virgis Solis123 und des Meisters HM124 oder den Illustra­tionen zum Werk von Luis de Avila125, sind landläufig unbekannte Bilder zu er­wähnen, wie die Wandfresken zu Óriz in Navarra126, eine Fayenceschale nach dem Stich von Vico in der Ermitage zu St. Pe­ters­burg127 oder die Fayenceschale im Musée Vivenel zu Compiègne128.

Der Kaiser erscheint auf einigen Bildern inmitten seiner Truppen129. Als tapferer Kämpfer und Kriegsheld in den Kampf verwickelt zeigen ihn die steinernen Halbreliefs der äußeren Portal­postamente am Haupteingang seines Palastes zu Granada130. Dem Selbst- und Rol­len­verständnis des Kaisers entsprach 1548 wohl besonders seine Ver­bildlichung als Feldherr und Sie­ger. So hat ihn sein Hofmaler Tizian um 1548 ste­hend mit dem Komman­dostab131 und als Sie­ger reitend bei Mühlberg porträtiert132.

Auf dem Reiter­bild vermittelt der Kaiser über Haltung und Gesichts­züge den Eindruck, daß er als Feld­herr zum Sie­ger wurde. In der Stunde seines größten mili­täri­schen Triumphes erweckt er je­doch auch den Ein­druck eines nachdenkli­chen Mannes, der seinen Erfolg in Anlehnung an Caesars be­rühmte Worte und doch in ent­scheiden­der Abände­rung mit dem Ausspruch „Veni, vidi, Deus vixit“ (Ich kam, ich sah, Gott hat ge­siegt) kom­mentiert ha­ben soll133. In diese zu­gleich Demut und Sendungsbewußtsein offenbarenden Worte dürfte die Hoffnung einge­schlossen gewe­sen sein, daß nach Gottes Entscheidung nun­mehr ein dauer­hafter Friede mög­lich sei. Daß der Kai­ser sich als Friedens­stifter verstand und so gesehen werden wollte und auch propa­gandistisch so darge­stellt wurde, offenbaren die beiden Frieden­salle­gorien aus Stein am Hauptportal seines Pala­stes zu Gra­nada134. Im übrigen verwun­dert, daß das Reiter­bild Karls von Tizian nur selten in eine Grafik umgesetzt worden ist135. Ein um 1530 von Tizian ge­maltes Bildnis Karls vom Typus des Ritters mit gezogenem Schwert136 wirkte zu­nächst über einen Holz­schnitt von 1536 des Gio­vanni Britto137, später - über eine Kopie des Tizi­anbildes von Peter Paul Rubens - durch ei­nen um 1617/18 gefertigten Stich von Lucas Vor­sterman138.

In verstärktem Ausmaße wurde Karl V. nach Mühlberg über Grafiken verbildlicht, so durch einen Holzschnitt von Lucas Cranach d. J. Der Kaiser wird durch einen Wap­penschild auf der Brust des kaiserlichen Adlers mit seinen zwei nimbierten Köpfen als spanischer König aus­gewiesen139. Während die weiteren Embleme und Symbole geläufig sind, läßt sich die auffäl­lige Kombination von Adler und spanischem Wappen historisch nur hypothetisch erklären. Es erscheint möglich, daß der Künstler als Parteigänger der unterlegenen Protestanten mit dieser Verbindung mehrerer Zeichen die Auffassung ausdrücken wollte, daß der Kaiser kein Deutscher, sondern ein ‚Fremder‘, ein Spanier ist. Es könnte sogar sein, daß hier indirekt der Vorwurf verbildlicht wurde, der Kaiser habe seinen Sieg den spanischen Truppen zu verdan­ken, die er unter Verletzung seiner Wahlkapitulation nach Deutschland geholt hatte.

Auch in Druckwerken findet sich Karl V. abgebildet, so bei Peter Bennewitz, genannt Apiano140. Wahr­schein­lich aus der letzten Phase des Schmalkaldischen Krieges stammt ein Holzschnitt mit Karls Profil141. Der Mono­grammist MR zeigte den gealterten Kai­ser mit dem Gol­denen Vlies am einfachen Band. In seinen Händen hält er einen Stab und ein beschriebe­nes Blatt. In den obe­ren Zwickeln finden sich seine Devise PLVS OVLTRE, das burgundi­sche An­dreaskreuz und die gekrönten Säulen des Herkules. Als alter Mann zu Pferde er­scheint der Kai­ser auch auf den Holzschnitten von Cornelis Anthonisz142. Diese Bilder scheinen bereits für eine Resignation des Kaisers zu stehen143. Sie lassen nicht die Rolle eines Friedensstifters erkennen.

In Geschichts­werken finden sich weitere Porträts144. Aus dem Kreise von Einzel­blättern145, die noch zu Lebzeiten Karls entstanden, dürfte sich der Kaiser im Kupfer­stich von Enea Vico146 zutreffend porträtiert ge­sehen haben, zumal er ihn auch persönlich zur Kenntnis ge­nommen hat. Über den Stich hat er mit dessen Schöpfer gesprochen. Von Vico ließ er sich die Allegorien erklären. Diese Grafik zeigt die Friedensvorstellun­gen, die Karl V. hegte.

Als Vorlage diente Vico Tizians Bildnis des Kaisers als Sieger nach dem Treffen bei Mühl­berg. Sein Kupferstich als das erste architektonisch-allegorisch gerahmte Bildnis ent­stand in Zusam­menarbeit mit Antonio Francesco Doni und wurde von Doni bereits 1550 in gedruckter Form bis in die Details erklärt147. Checa Cremades und besonders Hagenow haben den Stich ausführlich beschrieben und besprochen148. Daher wird hier nur auf die wichtigsten Punkte in gebotener Kürze eingegangen. Das Brustbild des Kai­sers ist eingefaßt von einem Medaillon, auf dessen Randleiste die Inschrift IMP. CAES. CAROLVS V AVG. zu lesen ist. Das Me­daillon ist umrahmt von zwei Säulen einer Ädi­kula, die sich als Denkmal interpretieren läßt. Die Säulen werden von zwei flatternden Bändern mit Karls Devise PLVS VLTRA umschlun­gen. Über die Devise definie­ren sich die Säulen als die des Herkules. Nach hinten erscheint eine Land­schaft, in der im Vordergrund links eine Kampf­handlung spielt. Auf der anderen Seite sind als Pendant antike Bauten dargestellt.

Karl, der den Bildbetrachter anblickt, ist barhäuptig. Seinen Harnisch schmückt die Collane mit dem Goldenen Vlies. Auf das Kaisertum wird im Metopenfries über die geschlossene kai­serliche Krone verwiesen, ergänzt durch eine Erdkugel im mittelalterlich-christlichen T-O-Schema und wiederum die Collane des Goldenen Vlieses. Sieben Personifikationen von Tu­genden und Texte auf Tafeln kommentieren Karls Eigenschaften und Leistungen. Über dem Haupt des Kaisers sitzt ein einköpfiger Adler, der Gloria, die Personifikation des Ruhmes, trägt. Sie hält Lorbeerkranz und Schwert, ihr gekröntes Haupt ragt über die Attika hinaus. Auf der Attika bezeichnet eine Aufschrift auf einer Tafel den ‚göttlichen Karl‘ als Herrscher über drei Erdteile im Zei­chen des höch­sten glorreichen Triumphes. Zu beiden Seiten der Tafel tra­gen je­weils zwei Putti Wappenkartuschen und Fahnen. Die linke zeigt den kaiserli­chen Adler, die rechte die Auf­schrift ‚VENI VIDI DEVS VICIT‘ – jenes variierte Caesarzitat, das Karl nach dem Sieg bei Mühlberg verwendet haben soll149. Die Zeichen sollen nach Doni „anzei­gen, daß Karl V. der erste Bannerträger der christlichen Religion ist und die Casa de Austria immer von Glauben und Wahrheit erfüllt war und ist“150. Die personifizierten Tugenden auf den Giebelschrägen rühmen Karls Gerechtig­keit und seinen Glauben. Zwei weitere zu beiden Seiten des Porträtovals geben von den kaiserlichen Tugenden Kunde - der Milde und seiner mit Weis­heit ge­paarten Tapferkeit. Ihre erfolgreiche Anwendung versinnbild­lichen die gefes­selt sit­zenden Personifikationen der Germania und der Africa im Sockel der Ädikula. Auf der linken Bildseite bezieht sich der Text neben dem personifizierten Deutschland auf die Folgen des im linken Sockelrelief verbildlichten Sieges bei Mühl­berg, nämlich Friede und Wohl­stand. Karls Milde ist als Ausdruck seiner Frömmigkeit bezeichnet. Die gefesselte Africa und das Sockel­relief rechts von ihr verweisen auf das Tu­nisunternehmen von 1535. Die Inschrift verkündet, Africa müsse nicht trauern, da sie von einem Herrscher besiegt worden sei, der alle tu­gendbezogenen Voraussetzungen erfülle.

Dieser Kupferstich bietet fast alle ikonographischen Ausdrucksmittel auf, um die Herrscher­tugenden des Kaisers ausführlich aufzuzeigen und sie zu­gleich histo­risch in die jüngste Ver­gangenheit einzuordnen. Das glorifizierende Bildnis wurde durch die Allegorien zum Ideal­bild stilisiert. Es kündete von des Kaisers erfolgreicher Nut­zung seiner Tugen­den, mit deren Hilfe er das Religionspro­blem lösen und den Deutschen Frieden bringen werde. Karl wird bescheinigt, daß er die von ka­tholischer Seite zuvor auch mit bildlichen Mitteln eingeforderte Aufgabe in der Mitte des fünften Jahr­zehnts erfolgreich wahr­genom­men hat. Aus parteiischer Sicht werden aber gleichzeitig die Schwierigkeiten des Kaisers vertuscht. Vico hatte sich mit dieser triumphalen Verherrlichung Karls in den Dienst der kai­serlichen Propa­ganda ge­stellt. Gemäß Hagenow entstand mit dem architektonisch–allego­risch kommentier­ten Bildnis Karls V. „ein Mittel der verherrlichenden Selbstdarstellung vor einer politisch rele­vanten Öf­fent­lichkeit, das durch das Medium Graphik und seine Verviel­fälti­gungsmög­lichkeit in Um­lauf gebracht wurde“151. Dieser Kupferstich hat viel zur späte­ren Legenbildung beigetragen. Zu­nächst wurde sehr schnell eine seitenverkehrte Ko­pie für den spanischen Herr­schaftsbereich gefertigt152. Aber - Vicos Bild hätte sich nicht zur Verwendung als ‚Amts­stuben­bildnis‘ ge­eignet. Es war der vollendete pro­pagandistische Nachweis zur Legi­tima­tion des politi­schen Füh­rungsanspruchs Karls als Kai­ser und als Schirmherr der römisch-katholi­schen Kirche. Damit verfehlte es nicht seine geplante Wirkung. Die legen­denhafte Verklä­rung Karls V. setzte sehr bald auch über Porträts ein153. Bilder im Kontext der Abdankung wurden erst nach dem sei­nem Tode gefertigt und stehen daher hier nicht mehr zur Bespre­chung an.

II

Um zeitgenös­sisch als Mittel der Propaganda zu dienen, fehlte Porträtgemälden des Kaisers die Öf­fentlichkeit. Während grafisch gestaltete Bildnisse Karls V. nicht in seinem und nur verein­zelt im Auftrag des kaiser­lichen Hofes gefer­tigt wurden, stellten sich um 1520 Künstler und Verle­ger mit oder ohne Auftrag in den Dienst der habsburgischer Propaganda. Sie ver­folg­ten aber nicht nur propa­gan­distische Ziele, son­dern vertraten auch eigene wirt­schaftliche Interessen. Aktuelle Gra­fik verkaufte sich gut. In Zeiträumen ohne neue grafische Bilderzeu­gung bot Karl V. in Deutschland wohl keinen Anlaß, Bilder mit propagandistischer Funktion auf den Markt zu bringen. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Art. In den Kindes- und Ju­gend­jahren Karls wurde dem Kna­ben zwar eine wesent­lich grö­ßere Be­ach­tung sei­tens euro­päi­scher Höfe zuteil als anderen fürstlichen Klein­kindern. Diese erste Bild­nisphase mit Ge­mäldeporträts ordnete sich aber weniger in den Dienst öffentlich­keitswirk­samer Pro­pa­ganda ein; die Bildnisse blieben vornehmlich familienbezo­gene und von dynastischen Interessen geförderte Produkte

Den ersten Höhepunkt habsburgischer Propaganda brachte die Kaiserwahl, die auch über Bil­der von der habsbur­gi­schen Partei gefördert wurde. Die Varianten des Holzschnittes von Weiditz bzw. vom Pe­trarca-Mei­ster re­flektieren Schwierigkeiten bei der Wahlpropaganda. Nach der Wahl erlosch aus histo­risch erklärbaren Gründen das Interesse an kaiserlichen Bild­nissen. Die nationale Popularität schwand, der Kaiser, fern von Deutschland, wurde zum ‚Fremden‘, für die Prote­stanten später zum Feind. Der Stich von Beham in der Lebensmitte Karls bedeutete auf dem Felde rezepti­onswirksamer Grafik einen künstlerischen Höhepunkt obwohl er kein Erzeugnis kaiserlicher Propaganda war. Wenn der kaiserliche Hof nach dem siegreichen Tunisunternehmen bewußt begann, rhetorisch, literarisch und künstlerisch ein klassisch-heroisches Bild des Kaisers zu schaffen154, bleibt ein Forschungsdesiderat die Frage, warum er bis zum Ende des Schmalkaldi­schen Krieges auf eine Umsetzung dieser Präsenta­tion in grafische Wiedergaben verzichtete.

Die habsburgisch-kaiserliche Bildpropaganda mittels Grafik besaß ihre Höhepunkte zu Be­ginn und am Ende des Kaisertums Karls V. In ihrem Zentrum stand ursprünglich Karls Legi­timation als römischer König und Nachfolger Kaiser Maximilians I. Erst in der letzten Phase wurde sie zur Progammatik. Die Religionsfrage wurde zuerst im vierten Jahrzehnt von der katholischen Partei auch über Verbildlichungen des Kaisers aufgegriffen. Nach dem Schmal­kaldischen Kriegs wurde diese Problematik von der kaiserlichen Propaganda ebenfalls bild­lich reflektiert. Der Kampf um die Macht in Europa findet sich in der Grafik selten oder nur indirekt an­ge­sprochen. Die von Karl V. akzeptierte Propaganda mit seinem Bildnis in der grafi­schen Form eines Kupferstiches von Vico erwies sich in ihrer Zielsetzung richtungswei­send. Hier wurden im grafischen Bereich bewußt die Möglichkeiten aufgegriffen, künstleri­sche Darstel­lung mit der politischen und religiösen Macht in Verbindung zu setzen. Diese Verbindung hatte zuvor die reformatorische Propaganda höchst erfolgreich genutzt, die kai­serliche weit­gehend außer acht gelassen Vicos Kupferstich war zugleich das erste allegorisch kom­men­tierte, architektonisch-allegorisch gerahmte Bildnis. Sein Bild­gehalt und der an­spruchsvolle, ideologisch eindeutig gehaltene Text grenzte seine Rezeption ein. Im Vergleich zum Bildnis von Beham konnten sich Anhän­ger des Protestantismus mit diesem Kaiser und seiner Dar­stellung als mildem Friedensbringer nicht identifizieren. Er wurde zu einseitig für den überlie­ferten römisch-katholischen Glauben beansprucht. Derartig eingeschränkte propa­gan­distische Wirkung konnte der kaiserlichen Seite nicht verborgen bleiben. Offenbar strebte sie vor­nehmlich ein Identifikati­onsangebot für die Anhänger der alten Kirche an. Die ver­herr­li­chenden Aussagen des Stiches bezogen sich zwar auf konkrete ge­schichtliche Ereig­nisse der jüngsten Vergangenheit, aber in ihrer Tendenz waren sie eine in die Zukunft ge­richtete ein­deutige Aussage zur Haltung des Kaisers in der Religionsfrage. Sucht der Histori­ker nach einem Porträt, auf dem er dem greisen Kaiser propagandafrei ‚be­gegnen‘ kann, dann muß er auf eine Zeichnung zurückgreifen, die den Zeitgenossen und wahrscheinlich auch der Nach­welt lange verborgen blieb155. Vielleicht wird sie dem alten Karl V. als Menschen zu­tref­fend ­ gerecht – jenem Mann, der nach Fernand Braudel kein Mensch war, mit dem der Hi­stori­ker in einen Dialog treten kann. Einem Dialog entzog sich Karl V. auch gegen­über den­ Zeitge­nossen, die ihrem Kaiser über ein grafisches Bildnis zu begegnen wünschten. Dieses Medium interessierte ihn und offenkundig auch sein politisches und kulturelles Umfeld we­nig. Im Ge­gensatz zu seinem Großvater Ma­ximilian nahm er kaum Notiz von der Wirkung grafischer Bilder - sieht man von Vicos Stich ab. Generell befaßte er sich offenbar wenig mit illustrier­ten Flug­blättern und schnelllebiger Alltagsgrafik Bei einer bildlichen Darstellung seiner Per­son dachte er über seine Zeit hin­aus. Sei­nen Vor­stellungen entsprach das reprä­sentative Ge­mäldepor­trät. Dafür gewann er Maler al­lerer­sten Ranges – wie Tizian.



Abbildungen

Nachweis der Fundorte

Abb. 1 (Daniel Hopfer): Wien, Graphische Sammlung Albertina, D.I. 28, S. 55.

Abb. 2 (Hieronymus Hopfer): Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-3.

Abb. 3 (Petrarca-Meister): Geisberg-Strauss, Bd. 4, 1490, Nr. G.1527.

Abb. 4 (Petrarca-Meister): Geisberg-Strauss, Bd. 4, 1491. Nr. G.1528.

Abb. 5 (Petrarca-Meister): Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-1.

Abb. 6 (Hans Baldung Grien): Katalog Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Ausstellung 1959,

Bd. 2, 633, Nr. XXIX,1

Abb. 7 (Anton Woensam?): Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 11.415(1).

Abb. 8 (anonym): Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 29.995.

Abb. 9 (anonym): Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 9096 (11).

Abb. 10 (Barthel Beham: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-2.

Abb. 11 (Anton Woensam ?): Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-8

Abb. 12 (Christoph Amberger): Geisberg-Strauss, Bd. 1, 38 Nr. G.47.

Abb. 13 (Christoph Amberger): Geisberg-Strauss, Bd. 1, 37 Nr. G. 46.

Abb. 14 (Christoffel Bockstorffer): Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-9.

Abb. 15 (Anton Woensam): Madrid, Biblioteca Nacional, Sign. 3/76598, A ii.

Abb. 16 (Lucas Cranach d. J.): Wien, Graphische Sammlung Albertina, 1929/474.

Abb. 17 (anonym): Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 2567, zwischen fol. 34 und 35.

Abb. 18 Monogrammist MR): Geisberg-Strauss, Bd. 3, 875, Nr. G.942.

Abb. 19 (Enea Vico): Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-13.

Abb. 20 (Jaques le Boucq): Arras, Bibliothèque municipale.



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1Wolfgang Hilger, Ikonographie Kaiser Ferdinands I. (1503-1564) (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte Österreichs 3), Wien 1969.

2So zuletzt konstatiert von Alfred Kohler, Karl V. 1500–1558. Eine Biographie, München 1999, 22.

3Zu den Vorarbeiten zähle ich auch die einschlägigen Materialien im Bildindex zur politischen Ikonographie in der Forschungsstelle ‚Politische Ikonographie‘ des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg im Warburg-Haus zu Hamburg.

4Enrique Pacheco y de Leyva, Apuntes de iconografía real. Retratos de Carlos I de España y V de Alemania, in: Arte Español 8 (1919) 217-232 (I: Retratos), 282-299 (II: Estampas), 317-341 (III: Mi­niaturas), 367-399 (IV: Varia). Diese Materialaufbereitung ist nicht frei von Fehlern und wissenschaftlich überholt.

5Karl Brandi, Kaiser Karl V. Werden und Schicksal einer Persönlichkeit und eines Weltreiches, Bd. 2: Quellen und Erörterungen, München 1941, ND 2. Aufl. München 1967, 416-426, Beilage II: Zur Ikono­graphie Karls V. Die einschlägigen Bemerkungen bei Royall Tyler, Kaiser Karl V., Stuttgart 1959, 293–324, Bild­teil, helfen nicht weiter

6Elena Paéz Ríos, Iconografía Hispana. Catálogo de los retratos de personajes españoles de la Biblioteca Na­cional, 6 Bände, Madrid 1966–1970 (nachfolgend abgekürzt IH), führt in Bd. 1, 1966, 472–495 Nr. 1709 insge­samt 176 Porträts von Karl V. an, deren weitaus überwiegende Mehrzahl nach 1558 im Kontext von Buchil­lu­strationen bzw. Titel­blättern mit Schwerpunkt im 17. Jahrhundert entstanden ist.

7Regine Jorzick, Herrschaftssymbolik und Staat. Die Vermittlung königlicher Herrschaft im Spanien der frü­hen Neuzeit (1556-1598) (Studien zur Geschichte und Kultur der iberischen und iberoamerikanischen Länder 4), München 1998.

8Kohler, Karl V. - Manuel Fernández Álvarez,, Carlos V, el César y el Hombre, Madrid 1999. - Ernst Schulin, Kaiser Karl V. Geschichte eines übergroßen Wirkungsbereiches, Stuttgart 1999.

9Herbert von Einem, Karl V. und Tizian, in: Peter Rassow – Fritz Schalk (Hgg.), Karl V. Der Kaiser und seine Zeit, Köln–Graz 1960, 67–93.

10Georg Poensgen, Bildnisse des Kaisers, in: Rassow-Schalk, Karl V., 173–179.

11Diane H. Bodart, La codification de l’image impériale de Charles Quint par Titien, in: Revue des archéolo­gues et historiens d’art de Louvain, Louvain–La-Neuve 30 (1997), 61–78.

12Fernando Checa Cremades, Carlos V y la imagen del héroe en el Renacimiento, Madrid 1987; ders., Art et pouvoir, in: Soly-Van de Wiele, Carolus (s. Fußnote 17) 89–100; ders, Kunst und Macht in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts: Karl V. und die Kunst, in: Kat. Karl V. Bonn-Wien (s. Fußnote 18) 35-45. Die Texte in den Katalogen Gent und Bonn-Wien sind weitgehend identisch. Ders., La symbolique impériale à travers les arts plastiques, in: Soly, Charles Quint (s. Fußnote 22) 477–499. Mit diesem Beitrag wird der Text in der deutsch­sprachigen Ausgabe von Hugo Soly (Hg.), Karl V. und seine Zeit, Köln 2000, ebenfalls weitgehend identisch sein. Der Band lag mit z.Zt. der Abfassung meines Beitrages nicht vor.

13Alfred Kohler, Kaiserikonographie und Reichsemblematik, in: Rainer A. Müller (Hg.), Bilder des Reiches (Irseer Schriften 4) Sigmaringen 1997, 158f.

14Elisabeth von Hagenow, Bildniskommentare. Allegorisch gerahmte Herrscherbildnisse in der Graphik des Barock, Entstehung und Bedeutung (Studien zur Kunstgeschichte 79), Hildesheim–Zürich–New York 1999; dies., Das allegorisch kommentierte Herrscherbildnis – Herrscherpropaganda in den Kon­fessionskriegen des 16. und 17. Jahrhunderts, in: Klaus Bußmann–Heinz Schilling (Hgg.), 1648 Krieg und Frieden in Europa, Bd. 2, Münster i. W. 1998, 61–68.

15Rainer Wohlfeil, Kaiser Karl V. Vom ‚burgundischen Ritter‘ zum ‚Ahnherrn Österreichs‘, in: Andreas Köstler-Ernst Seidl (Hgg.), Bildnis und Image. Das Portrait zwischen Intention und Rezeption, Köln-Weimar-Wien 1998, 163-178; ders., Kriegsheld oder Friedensfürst. Eine Studie zum Bildprogramm des Palastes Karls V. in der Alhambra zu Granada, in: Christine Roll, Bettina Braun, Heide Stratenwerth (Hgg.), Recht und Reich im Zeitalter der Reformation. Festschrift für Horst Rabe, Frankfurt/M. 1996, 2.Auflg. 1997, 57-96; ders., Las Ale­gorías de la Paz de la fachada occidental del Palacio de Carlos V, in: Cuadernos de la Alhambra 31-32 (1995-1996), 161-188.

16Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Land Tirol Stadt Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Spanischen Kulturministerium (Hgg.), Kunst um 1492. Hispania–Austria. Die Katholischen Könige, Maximilian I. und die Anfänge der Casa de Austria in Spanien (Katalog Ausstellung Schloß Ambras 1992) Milan 1992, 388–403.

17Hugo Soly und Johan Van de Wiele (Hg.), Carolus. Charles Quint 1500-1558, Gand 1999.

18Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn, und Kunsthistorisches Museum Wien (Hgg.), Kaiser Karl V. (1500-1558). Macht und Ohnmacht Europas, Bonn-Wien 2000

19Georg Kugler, Macht und Mäzenatentum, in: Kat. Karl V. Bonn-Wien, 47-55; ders., La puissance et l’impuissance de l’Europe, in: Soly -Van de Wiele, Carolus 101-109.

20Karl Schütz, Karl V. und die Entstehung des höfischen Porträts, in: Kat. Karl V. Bonn-Wien, 57-63.

21Sylvia Ferino-Pagden, Des Herrschers „natürliches“ Idealbild: Tizians Bildnisse Karls V., in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 65-75.

22Hugo Soly (Hg.), Charles Quint 1500-1558. L’empereur et son temps, Anvers 1999, Deutschsprachige Über­setzung: Karl V. und seine Zeit, Köln 2000. Peter Burke, L’image de Charles Quint: construction et interpréta­tion 393-475.

23Servicio de Dibujos y Grabados de la Biblioteca Nacional (Hg.), Los Austrias. Grabados de la Biblioteca Nacional (Katalog Ausstellung Madrid 1993), Madrid 1993, 49–122: Elena Santiago, Reinado de Carlos V 1517–1556.

24Schulin, Karl V., 22.

25Dazu s. Rainer Wohlfeil, Methodische Reflexionen zur Historischen Bildkunde, in: Brigitte Tolkemitt–Rainer Wohlfeil (Hgg.), Historische Bildkunde. Probleme-Wege-Beispiele (Zeitschrift für Historische Forschung, Bei­heft 12), Berlin 1991, 17-35. - Heike Talkenberger, Von der Illustration zur Interpretation. Das Bild als histori­sche Quelle. Methodische Überlegungen zur Historischen Bildkunde, in: Zeitschrift für Historische Forschung 21 (1994), 289-313.

26Kurz reflektiert zuletzt bei Kugler, Macht und Mäzenatentum 51f. und Burke, L’image 401 u. 445.

27Kohler, Karl V., 201ff. (Einzug in Bologna und Kaiserkrönung), 240–246 (Tunisunter­nehmen). Zuvor u. a. Roy Strong, Feste der Renaissance 1450–1650. Kunst als Instrument der Macht, Freiburg i. Br.–Würzburg 1991, 136 – 173: Das Reich in der Bildnissymbolik. Karl V. und die kaiserlichen Reisen. - Nach Abgabe des Manuskriptes erschienen und daher nicht mehr berücksichtigt M. J. Redondo Cantera – M. A. Zalama (Hg.), Carlos V y las artes. Promoción artística y familia imperial, Valladolid 2000, und Universidad de Granada, Carlos V. Las armas y las letras, Granada 2000.

28So Poensgen, Bildnisse, bes. 172 mit 179.

29Heinz Schilling, Veni, vidi, Deus vixit – Karl V. zwischen Religionskrieg und Religionsfrieden, in: Archiv für Reformationsgeschichte 89 (1998), 144–166, bes. 145. Zur Religionsfrage außerdem Horst Rabe, Karl V. und die deutschen Protestanten. Wege, Ziele und Grenzen der kaiserlichen Religionspolitik, in: Horst Rabe (Hg.), Karl V. Politik und politisches System. Berichte und Studien aus der Arbeit an der Politischen Korrespon­denz des Kaisers, Konstanz 1966, 317–345.

30Checa Cremades, Kunst und Macht 36.

31Vgl. die einschlägigen Nummern in den Katalogen Gent und Bonn-Wien.

32Vgl. u. S. *** und S. *** mit Fußnoten 104 und 126.

33Zuletzt Checa Cremades, La symbolique impériale 477–499. Beispiele an Plastiken in: SolyVan de Wiele, Carolus, und in: Kat. Karl V. Bonn-Wien..

34Wolfgang Schulten, Deutsche Münzen aus der Zeit Karls V. Typenkatalog der Gepräge zwischen dem Be­ginn der Talerprägung (1484) und der dritten Reichsmünzordnung (1559), Frankfurt/M. 1974. Eine Auswahl in Kat. Karl V. Bonn-Wien 229-232, Nr. 199.1-199.28.

35Max Bernhart, Die Bildnismedaillen Karls des Fünften, München 1919. - Georg Habich, Die deutschen Schau­münzen des 16. Jahrhunderts, München 1929. Beispiele in SolyVan de Wiele, Carolus 327–331 Nr. 247A, 247B, 247C, 247L, 247N, in: Kat. Karl V. Bonn-Wien, und in: Staatliche Museen zu Berlin (Hg.), Kunst der Reformationszeit (Kata­log), Berlin 1983, 178f. Nr. C.20.1-C.20.4.

36SolyVan de Wiele, Carolus, 219 Nr. 85, 322 Nr. 237; s. auch Kat. Karl V. Bonn-Wien.

37Beispielhaft Siegel Kaiser Maximilians und König Karls von Spanien, abgebildet in: Julius von Pflugk-Harttung (Hg.), Im Morgenrot der Reformation, Hersfeld 1912, 93.

38s. beispielhaft das Bildnis des jugendlich erscheinenden Fürsten in: Fernando Pino Rebolledo (Hg.), Vn retrato de Carlos V. en el archivo municipal de Valladolid, Valladolid 1990, oder den jungen Karl als Großmei­ster des Ordens vom Goldenen Vlies, 1519/20, abgebildet in: Soly, Charles Quint, 242, und in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 148 Nr. 63.

39Beispielhaft Teppich zur Legende ‚Notre-Dame du Sablon‘, um 1516-1518, Bruxelles, Musées Royaux d’Art et d’Histoire, abgebildet in: Soly, Charles Quint, 322 u. 481. Dazu Kugler, Macht und Mäzenatentum 50.

40Beispielhaft Claes Eva, Philipp der Schöne mit seinen Söhnen, Glasgemälde, 1511, in: Mons, Chorfenster in Ste. Waudru, abgebildet in: Hilger, Ferdinand I., Tafel 2 mit 151 Nr. 36 sowie 13.

41von Einem, Karl V., 67-93. – Ferino-Pagden, Tizians Bildnisse Karls V. 65-75.

42 Verwiesen sei beispielhaft auf das Bildnis von Lucas Cranach d. Ä. von 1533, Öl auf Holz, 51,2 x 36 cm, in: Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza, erfaßt bei Max J. Friedländer–Jakob Rosenberg, Die Gemälde von Lucas Cranach, Basel 1979, 138f. Nr. 345 mit Abb., und in: Dieter Koepplin–Tilman Falk (Hgg.), Lukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik, Bd. 1, 2. Auflg. Basel–Stuttgart 1974, 285–288, 302f. Nr. 197 mit Abb. 164. Farbig abgebildet in: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Hg.), Hochre­nais­sance im Vati­kan. Kunst und Kultur im Rom der Päpste 1503-1534, Ostfildern-Ruit 1999, 110 Abb. 75 mit 455: in: SolyVan de Wiele, Carolus, 239 Nr. 116, und in: Soly, Charles Quint, 85. Das Bild scheint nach einer unbe­kannten Vor­lage gemalt worden zu sein. Lucas Cranach zeigt Karl in ungewöhnlicher Linkswendung und zu­gleich nicht im Sinne eines ‚geschönten‘ Herrscher­bild­nisses, sondern in gewissermaßen persönlicher Form,. Propagandi­stisch sich im Sinne des Kaisers zu bestätigen, bestand in Wittenberg kein Anlaß.

43Dazu Soly, Charles Quint, Legende zu Bild S. 395. - Vgl. Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff (Hgg.), Lucas Cranach. Ein Maler-Unter­nehmer aus Franken (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 26/94, hg. vom Haus der Baye­rischen Geschichte), Augsburg 1994, 352–357.

44Vgl. SolyVan de Wiele, Carolus, 168 Nr. 9, 211 Nr. 67, 245f. Nr. 123, 246 Nr. 124, 309f. Nr. 224. - Soly, Charles Quint, 119 unter Zuschreibung an Hans Weiditz, 133, 400f., 476. – Kat. Karl V. Bonn-Wien, 142ff. Nr. 56, 174 Nr. 109, 176 Nr. 114, ***

45S. u. S. ***. Beispielhaft der einschlägige Holzschnitt des Petrarca-Meisters in: Franciscus Petrarcha, Von der Artzney bayder Glück / des guten vnd widerwertigen..., Neudruck nach der Ausgabe 1532 hg. von Manfred Lemmer, Leipzig-Hamburg 1984, Holzschnitt zu ‚Vom künigreich vnd kayserthumb‘ (Kap. XCVI).

46Vgl. Kat. Los Austrias, 19f.

47Zu den Bildnissen zuletzt die Kataloge Gent und Bonn-Wien mit Checa Cremades, Kunst und Macht, 36, Kugler, Macht und Mäzenatentum 49ff., und Schütz, Entstehung höfisches Porträt.57-60.

48KoepplinFalk, Cranach 1, 20. Im Bd. 2, Stuttgart 1976, enthält das Register des wissenschaftlich wertvollen Werkes zur Basler Ausstellung von 1974 auf S. 234 einen überaus originellen Druckfehler. Hier heißt es anstatt ‚Karl V....‘ fälschlichweise ‚Karl der Große, deutscher Kaiser‘. - Werner Schade, Die Malerfamilie Cranach, Dresden 4. Aufl. Dresden 1980, 28. - FriedländerRosenberg, Gemälde Cranach, 139 Nr. 345. – Kat. Hochre­nais­sance, 455 Nr. 75. – Zeichnungen werden nicht berücksichtig, beispiels­weise die von Holbein d. Ä, abgebil­det in: Pflugk-Harttung, Im Morgenrot, 146.

49Niederländisch, nach Michiel Sittow, zuvor zugeordnet Barent van Orley, Karl V. Brustbild, Holz, 43,5 x 31,5 cm, um 1514/15, in: Brügge, Kathedrale St.-Sauveur; abgebildet in: Kat. Kunst um 1492, 395ff. Nr. 213; dazu Schütz, Entstehung höfisches Porträt 59f., auch Kat. Sonderausstellung, 16 Nr. 44; auch in Vicomte Char­les Terlin­den, CAROLVS QVINTVS. Kaiser Karl V. Vorläufer der europäischen Idee, Zürich 1978, 51 Abb. 27 mit. 276 Nr. 27. Zum Werk von Terlinden s. kri­tisch Rainer Wohlfeil, Kaiser Karl V. – Ahnherr der Europäi­schen Union? Überlegungen zum Verhältnis von Geschichte und Tradition, in: Norbert Fischer-Marion Kobelt-Groch (Hgg.), Aussenseiter zwischen Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Hans-Jürgen Goertz... (Studies in medieval and reformation thought 61), Leiden 1997, 221-242. - Weitere Repliken von Barent van Orley: Ol auf Leinwand, 37 x 26,5 cm, um 1516, in: Bourg-en Bresse, Musée de Brou, abgebildet in: SolyVan de Wiele, Carolus, 192f. Nr. 40. Zur Thematik insgesamt Schütz, Entstehung höfisches Porträt 59ff.

50Barent van Orley, Öl auf Holz, 71,5 x 51,5 cm, in: Szépmüvészeti Múzeum Budapest. Dazu s. Kat. Kunst um 1492, 396 zu Nr. 213, weiteres Bild in: Brügge, Kathedrale Saint-Sauveur, abgebildet in: Terlinden, CA­ROLVS, 51 Abb. 27, auch in: Soly, Charles Quint, 42, und zu Schütz, Entstehung höfisches Porträt 61 Nr. 32.

51Bernhard Strigel, Die Familie Kaiser Maximilians I., Tempera auf Fichtenholz, 72,5 x 60 cm, 1515/16, in: Wien, Kunsthistorisches Museum, abgebildet in: Kat. Sonderausstellung, 15f. Nr. 43 mit Abb. 9; Hilger, Ferdi­nand I., Tafel 5, Nr. 3 mit 143f., Nr. 3 sowie 17ff.; Kat. Kunst um 1492, 165; Kat. Karl V. Bonn-Wien, 113 Nr. 6. Vgl. auch Volker Press zu Nr. 237, in: Gerhard Bott (Hg.), Martin Luther und die Reformation in Deutsch­land, Frankfurt/M.-Nürnberg 1983, 189f.

52Am burgundischen Hof wurde der Hoffnung gehuldigt, daß ein in­ternationaler Frie­denskongreß zu einem beständigen Frieden führen könne. Im Auftrag des Kanzler Jean Le Sauvage verfaßte Erasmus von Rotterdem seine ‚Querela Pa­cis‘, ent­stand wenig später als Allegorie auf den Frieden von Noyon das Ge­mälde der Bruder­schaft du Puy Notre-Dame. Karl steht hinter seinem Großvater Maximilian zurück, der Kaiser und König Franz I. von Frankreich erscheinen als die zentralen Persönlichkeiten, aber der burgun­dische Herzog ist schon - wie auf weiteren Bildnissen - als ‚spanischer‘ König darge­stellt.

53Meister der Schule von Amiens, Juste pois veritable balance (‚Mit rechtem Gewicht ein wirkliches Gegen­gewicht‘), Tafel 173 x 97 cm, 1518, in: Musée de Picardie, Amiens; abgebildet in: Terlinden, CAROLVS, 12 Abb. 3 mit Bildbeschreibung 275 Nr. 3.

54Anonym, Öl auf Holz, 46 x 35,5 cm, Madrid, Galeria Caylus, abgebildet in: SolyVan de Wiele, Carolus, 242f. Nr. 118.

55Das gilt auch für Medaillons. Zu ihnen s. beispielsweise Kat. Kunst um 1492, 399f., Nr. 218.

56Jacob Cornelisz von Amsterdam, Holzschnittfolge burgundischer Herzöge mit Karl als abschließendem Rei­ter, angeführt in: Kat. Sonderausstellung, 53f. Nr. 138. Als Ausnahme kann angesehen werden ein Holzschnitt zwischen 1521 und 1525, abgebildet in: Soly-Van de Wiele, Carolus, 169 Nr. 9.

57Abb. 1: Daniel Hopfer, Karl V. als ‚REX CATOLICVS‘, d. h. als ‚spanischer‘ König, Eisenradierung, 22,7 x 15,6 cm, in: Wien, Albertina, und Berlin, Kuferstichkabinett 240-1974, abgebildet in: Kat. Sonderausstellung, Abb. 11 mit S. 53, Nr. 137. - Terlin­den, CAROLVS, 49 Nr. 26 mit 276 Nr. 26. – Katalog Welt im Umbruch. Augsburg zwischen Re­naissance und Barock, Bd. 1, Augs­burg 1980, 136f. Nr. 27.

58Abb. 2: Hieronymus Hopfer, Brustbild Karls V., Eisenradierung, 22,3 x 15,5 cm, 1520, in: Hamburg, Kunst­halle, auch in: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-3. Abgebildet in: Kat. Welt im Umbruch 1, 137 Nr. 29; in: Wer­ner Hofmann (Hg.), Köpfe der Lu­therzeit, München 1983, 184f. Nr. 78, in: Katalog Kunst Reformati­onszeit, 178 Nr. C 19, und zuletzt in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 34 u. 150, Nr. 66, mit guter Bildbeschreibung. Angeführt in: Kat. Sonderausstellung, 56 Nr. 142.

59Germanisches Nationalmuseum (Hg.), Albrecht Dürer 1471 1971, München 2. Aufl. 1971, 150f. Nr. 267; abgebil­det auch in: Kat. Sonderausstellung, Tafel 14, in: Kat. Kunst Reformationszeit, 178 Nr. C. 20.1 und zuletzt in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 156 Nr. 75.1.

60Abb. 3 – 5: Hans Weiditz oder Petrarca-Meister, Holzschnitte, in: Wien, Albertina, angeführt in: Kat. Son­der­ausstel­lung, 54 Nr. 139 mit Abb. 10; 55 Nr. 140; 55f. Nr. 141. - Max Geisberg, The German Single-leaf Woodcut: 1500-1550, hg. von Walter L. Strauss, Bd. 4, New York 1974, 1490 Nr. G.1527 (= Kat. Sonderaus­stellung 55 Nr. 140), 1491 Nr. G.1528 (= 54f. Nr. 139).. Dazu s. auch Campbell Dodgson, Eine Gruppe von Holzschnittporträten Karls V. um die Zeit der Kaiserwahl, in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser­hauses 25 (1905), 238–244. - Press, in: Bott, Lu­ther, 196 Nr. 248 (= Kat. Sonderausstel­lung, 54f. Nr. 139). – Kat. Kunst um 1492, 397f. Nr. 214 (= Kat. Sonderausstellung, 54f. Nr. 139). Kat. Karl V. Bonn-Wien 142f. Nr. 56 (= Kat. Sonderausstellung 54f. Nr. 139). - Kohler, Kaiserikonographie, 158. Die Na­tionalbiblio­thek Madrid verfügt mit Signatur IH 1709-1 über ein Exemplar entsprechend Kat. Sonderaus­stellung, 55f. Nr. 141, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 51 Nr. 31. In: Soly, Charles Quint, 119, ist die Variante Kat. Son­deraus­stellung, 54 Nr. 139, ohne den achtzeiligen Text wiedergegeben. Bezüglich der Zuschrei­bung spreche ich mich im Anschluß an Kat. Kunst um 1492, 397, für den Petrarca-Mei­ster aus.

61s. o. S. ***.

62Abb. 3: Holzschnitt, 37,8 x 20,1, abgebildet in: GeisbergStrauss, German Single-leaf 4, 1490 G.1527

63Miguel Ángel Ladero Quesada, Spanien in der Zeit der Katholischen Könige, in: Kat. Kunst um 1492, 33ff.

64So irrtümlich Press, in: Bott, Luther, 196 Nr. 248.

65Abb. 4: Holzschnitt, 39,5 x 20,4 cm, Wien, Albertina, abgebildet in: Kat. Sonderausstellung, Tafel 10 mit 54f. Nr. 139, und in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 142f., Nr. 56. - GeisbergStrauss, German Sigle-Leaf 4, 1491 Nr. G.1528. Auch in: Kat. Welt im Umbruch, 137 Nr. 28, und bei Bott, Luther, 196 Nr. 248. Auch im Kat. Karl V. Bonn-Wien 142 wird der Adler gedeutet als einköpfiger Reichsadler, „der für die römische Königswürde steht“. Diese Interpretation ist im Kontext von spanisch-karolingischem Wappen und Symbolen der Katholischen Kö­nige nicht zutreffend.

66Abb. 5: Holzschnitt, 30,8 x 19,5 cm, in: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-1, mit gefälschtem Dürer-Mono­gramm, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 51 Nr. 31; auch in: Biblioteca Nacional (Hg.), Grabados alema­nes de la Biblioteca Nacio­nal (siglos XV-XVI), Bd. 1, Madrid 1997, 500 Nr. 887. - Kat. Sonderausstellung, 55f. Nr. 141.

67Kat. Kunst um 1492, 397.

68Kat. Sonderausstellung, 53 Nr. 157.

69.Kat. Kunst um 1492, 397 Nr. 214.

70Kat. Kunst um 1492, 395f. Nr. 213.

71Albrecht Dürer, Holzschnitt, 53,7 x 43,3 cm, abgebildet in: GeisbergStrauss, German Single-leaf 2, 690 Nr. G.727, und in: Kat. Kunst um 1492, 345f. Nr. 158.

72Hans Weiditz, Holzschnitt, 54,3 x 38 cm, abgebildet in: GeisbergStrauss, German Single-leaf 4, 1489 Nr. G.1526.

73Kat. Dürer 1471-1971, 139 zum Bildnis Kaiser Maximilians nach dessen Ableben, abgebildet auf Tafel nach 144; auch in: SolyVan de Wiele, Carolus, 105. Zur Bedeutung des Granatapfels s. Kat. Kunst um 1492, 336 zu Nr. 147.

74So Erwin Pokorny, in: Kat. Kunst um 1492, 397 zu Nr. 214.

75Kat. Kunst um 1492, 397 Nr. 214.

76Mehrheitlich mit geringer oder ohne Porträtcharakter, beispielhaft: Flugschrift von 1519: Von der Chür vnnd Wal des groß­mächtigisten Königs Karolum..., abgebildet in: Pflugk-Harttung, Morgenrot 110. - Walther Isen­berg, Wie die mechtige Erbkunigreich vnnd Fürstentumb Hispania..., Augsburg 1520, in: Madrid, Biblioteca Nacional, R.2549 u. IH 1/1709-4, mit Grabados Alemanes 2, 536 Nr. 967. Neben dem Titelblatt hier auch eine Abbildung zum Thema Kaiser Karl V. zu Aachen im Kreise der Kurfürsten, abgebildet in: Pflugk-Harttung, Morgenrot 111. – Des allerdurchleuchtigisten vn großmechtigisten Fürsten vnd herren Herren Karls Romischen vn Hispanischen Künigs auch kunfftigen Kaisers einzug. yetzt zu Ach... o.O. 1520, abgedruckt in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 155f. Nr. 73. - Im Kontext des Reichstags von 1521 zu Worms: Dye be­schwerung da mit Bäpstliche heylihkeit..., und Etzliche besundere artickel auszgezcogen..., in: Pflugk-Harttung, Morgenrot, 151 und 153. Ein Holzschnittbildnis des Kaisers enthalten auch Ausgaben der Flugschrift zur Eroberung von Mexico durch Cortes, z. B. Praeclara Ferdi­nadi Cortesii de Noua Maris Oceani Hyspania Narratio, Nürnberg 1524, in: Madrid, Biblio­teca Nacional, IH 1709-5 / Raros 11232; De Insvlis Nvper Inventis Ferdinandi Cortesii, Köln 1532. In: Madrid, Biblioteca Nacio­nal, IH 1709-7 / Raros 29463 u. Raros 8532. Auch in Spanien wurden der Druck der Briefe von Cortés genutzt, um den Kaiser bildlich einzubringen, wenn auch ohne Porträthaftigkeit. Dazu s. das Fron­tispiz zu: Carta de rela­ción enviada a su Majestad del Emperador por el capitán general de la Nueva España llamado Fernando Cortés, Sevilla 1522, in: Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 15459, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 70 Nr. 57, in: Soly, Charles Quint, 133, und in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 290 Nr. 300.

77Abb. 6: Hans Baldung Grien, Holzschnitt, 14,3 x 9,9 cm, 1519, abgebildet in: Staatliche Kunsthalle Karls­ruhe (Hg.), Hans Baldung Grien (Katalog Ausstellung 1959), Bd. 2, Karlsruhe 1959, 633 Nr. XXIX.1. Abgebil­det auch in: Poensgen, Bildnisse, Abb. 20, mit unzutreffender Legende, dazu Fuß­note 2, Seite 177, und in: Ma­rianne Bern­hard (Hg.), Hans Baldung Grien. Handzeichnungen. Druckgraphik, München 1978, 402. Der Katalog benennt als Fundort Hieronymus Gebvilerius, Libertas Germaniae..., 1. Fol. A 4 v, dann verwendet als Titel­holzschnitt zu Verschreibung und Verwilligung des neu erwählten römischen Königs Karoli... Nach Bernhardt Fundort: Oratio Legationis Francisci Regis Franciae, ad Electorem Imperii, Straßburg 1519.

78Karl Brandi, Kaiser Karl V. Werden und Schicksal einer Persönlichkeit und eines Weltreiches, München 1937, 5. Aufl. Darmstadt 1959, 90.

79Abb. 7: Anton Woensam (?), Holzschnitt, 18,2 x 12,4 cm, Titelblatt zu Eginhart, Vita et gesta Karoli Magni per Eginhartum de­scripta. Apud inclytam Germaniae Coloniam, 1521, in: Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 11.415 (1), abge­bildet in: Kat. Los Austrias, 51 Nr. 32, und in: Grabados alemanes 2, 567 Nr. 1039. Eingeleitet wurde die Schrift mit Widmung an Karl V. durch Hermann von Neuenar. Abgebildet auch in Horst Kunze, Ge­schichte der Buchillustration in Deutschland. Das 16. und 17. Jahrhundert, Textband Frankfurt/M.-Leipzig, 247.

80Anonym, Relief Alabaster, 8,3 x 11 cm, Augsburg 1529, in Wien, Kunsthistorisches Museum, abgebildet in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 319, Nr. 354, zuvor in: Son­derausstellung, Tafel 18 mit 25 Nr. 54. - Kat. Kunst um 1492, 398 Nr. 215, mit Verweis auf ähnliche Stücke. Soly-Van de Wiele, Carolus, 275 Nr. 163, und in: Soly, Charles Quint, 123.

81Hans Daucher, Relief Solnhofer Stein, 19 x 12,5 cm, 1522, in: Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinan­deum, abgebildet in: Kat. Kunst um 1492, 399 Nr. 217. – In diesem Verständnis auch Relief aus Alabaster, 14,2 x 12,9 cm, Süddeutsch um 1535, in: Kat. Kunst um 1492, 398 Nr. 216.

82Beispielhaft: VVvolfgangvs Cephalaevs, Imperatorum Romanorum Libellus, Straßburg 1526, 81.

83Beispielhaft für ein Bild in Unkenntnis des Abgebildeten: Holzschnitt, 17 x 15 cm, Titelblatt in: Carta de relación enviada a su Majestad del Emperador por el capitán general de la Nueva España llamado Fernando Cortés..., Sevilla 1522, in: Biblioteca Nacional, Raros 15459, abgebildet in: Kat. Los Austrias 70, Nr. 57.

84Heinrich Lutz, Karl V. - Biographische Probleme, in: ders., Politik, Kultur und Religion im Werdeprozeß der frü­hen Neuzeit. Aufsätze und Vorträge, Klagenfurt 1982, 124.

85von Einem, Tizian, in: Rassow-Schalk, 67-93. - Checa Cremades, Carlos V, 29.

86Nach Alphons Lhotsky läßt Karl anders als sein Großvater Maximilian „nur in wenigen Fällen seine unmit­telbar Einflußnahme erkennen; aber ... kraft eines erstaunlich treffsicheren Urteils hat er das Gute erkannt und das Beste gewählt, und er hat demgemäß bestellt und angekauft... Er hat die Meister beschäftigt, aber nicht selbst geführt“. So in: Kat. Kunst um 1492, 394. Dagegen konstatiert Checa Cremades, Kunst und Macht 35, „das offensichtliche Desinteresse des Kaisers an der bildenden Kunst“. - Kugler, Macht und Mäzenatentum 48.

87Checa Cremades, Kunst und Macht 37.

88Checa Cremades, Carlos V, 1 - 32.

89Francesco Mazzola, genannt Parmigianino: Allegorie Kaiser Karls V. , Öl auf Leinwand, 172 x 119,4 cm, abgebildet in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 2 mit S. 161, Nr. 79. Dazu Checa Cremades, Carlos V, 38ff, zuvor u.a.. Justus Müller Hofstede, Rubens und Tizian. Das Bild Karls V., in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, Dritte Folge 18 (1967), 61ff.

90Jan Cornelizs Vermeyen, The Emperor Charles V, Leinwand, 23,5 x 18 cm, um 1530, Bruxelles, Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, abgebildet in: Hendrick J. Horn, Jan Cornelisz Vermeyen. Painter of Char­les V and his Conquest of Tunis. Paintings-Etchings-Drawings-Cartoons & Tapestries, Bd. 2, Doornspjk 1989, Nr. XI. - Terlinden, CAROLVS, 93 Abb. 53 mit offenkundig falscher Altersangabe. - Soly, Charles Quint, 154.

91Abb. 8 und 9: Anonym, Holzschnitt, 26,5 x 16,8 cm, in: La maravillosa coronación del Invictissimo Caesar Don Carlos Em­perador y Rey nuestro Señor: de las coronas que faltavan de Hierro y de Oro in la Cibdad de Bolonia por manos del Papa Clemente séptimo, ca.1530, in: Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 29.995, abge­bildet in: Kat. Los Austrias, 95f. Nr. 74. Dazu s. SolyVan de Wiele, Carolus, 261f. Nr. 144. – Holzschnitt, 7,5 x 7 cm, in: Vasco Díaz Tanco, Triumpho real magno sobre la rutilante coronación primera del Cesar Carlo monar­cha quinto desde nombre..., Valencia um 1530, in: Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 9096-11, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 96 Nr. 75 mit anderer Titelei des Werkes.

92Robert Peril, Calvalcata anläßlich der Kaiserkrönung Karls V. in Bologna 1530, Kolorierter Holzschnitt auf Pergament, 485 x 50 cm, 23 Blätter, in: Antwerpen, Museum Plantin-Moretus – Stedelijk Prentenkabinett V.IV.1.3, teilweise abgedruckt in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 156-160, Nr. 77.

93Nicolaus Hogenberg, Calvalcata Karls V. mit Clemens VII. anläßlich der Kaiserkrönung am 24. Februar 1530 in Bologna, Radierung auf 40 Pergamentblättern, zusammen 1180 x 36 cm, 1530-1536, in: Urbania, Museo Comunale, Palazzo Ducale, abgebildet in: Kat. Hochrenaissance, 136f. Nr. 130 mit 472, und Ausschnitt in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 160f. Nr. 78. – Erschienen sind meh­rere Auflagen, von denen die Biblioteca Nacional zu Madrid die von Heinrich Hondius in La Haye besorgte be­sitzt; dazu: Kat. Los Austrias, 96–99 Nr. 76. Eine Re­produktion nach der spanischen Ausgabe von 1530 mit dem einführenden Text von Diego Gracián ist durch die Junta Nacional del IV Centenario de Car­los V con la colabo­ración de ‚Joyas Bibliográficas‘ erfolgt: La Corona­ción Imperial de Carlos V, Madrid 1958, hier 75: Clemens VII Pont Max Imp Caes Carolus V P F Avg - Vgl. auch Bott, Lu­ther, 210 Nr. 266, und Kugler, Macht und Mäzenatentum 52..

94Hierzu zählen wohl auch der Holzschnitte von Jörg d. Ä. Breu, Der Einzug Karls V. in Augsburg, in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 174 Nr. 109, und von Jörg d.J. Breu, Schlittenfahrt Karls V. und Familienangehörige, ange­führt in: Kat. Sonderausstellung, 59f. Nr. 146.

95Abb. 10: Barthel Beham, Kupferstich (in mehreren Zuständen), 20,8 x 13,8 cm, Hamburg, Kunsthalle, abge­bildet in: Hofmann, Köpfe, 80f. Nr. 23; auch in: Kat. Los Austrias, 51f. Nr. 33. Angeführt in: Kat. Sonderaus­stellung, 61 Nr. 147, und in: Grabados alemanes 1, 144f. Nr. 194. Zu dem Bildnis s. zuletzt Kurt Löcher, Barthel Beham. Ein Maler aus dem Dürerkreis, München–Berlin 1999, 123–126: ‚Kaiser Karl V.‘ und andere Bildnissti­che‘ mit Abb. 101. - Gleichzeitig entstand ein Bildnis Ferdinands, abgebildet in: Hofmann, Köpfe, 80f. Nr. 24, und bei Löcher, 125 Nr. 102.

96s. beispielhaft Abbildung in: Terlinden, CAROLVS, 17 Abb. 4.

97Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-6. Der Nachstich zeigt neben unwesentlichen Abweichungen in Teilen der Bekleidung eine andere Textanordnung und die zusätzliche Inschrift ‚Imperium Oceano: famam qui terminat astra?‘, abgebildet in: Grabados alemanes 1, 144f. Nr. 196.

98Abb. 11: Anton Woensam (?), Holzschnitt, 18,4 x 13,2 cm, in: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-8. Herkunft nach Paéz Rios, Icono­grafía 1, Madrid 1966, 473 unter 1709-8, aus: Friedrich de Nausea, Homiliarum Centuriae tres, Köln 1532.

99Übersetzung Löcher: ‚Abkömmling der Götter, wies des Reiches Kaiser Karl V. im 31. Lebensjahr im Jahr 1531 solche Ausstrahlung und solche Züge auf‘. Die Wiedergabe der Inschrift weist bei Löcher fälschlicher­weise die Jahreszahl XXIX auf.

100Checa Cremades, Carlos V, 43.

101Abb. 12 und 13: Christoph Amberger, Holzschnitt, 42,6 x 26,4 cm, 1530, abgebildet in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 310 Nr. 142, und in: GeisbergStrauss 1, 38 Nr. G.47. Zweiter Holzschnitt, 46,6 x 35,7 cm, 1532, in: Geisberg-Strauss 1, 37 Nr. G.46. Holzschnitt 1530 auch in: Hofmann, Köpfe 48f. Nr. 6. Abbil­dung des Gemäl­des und seines Gegenstückes im Bildnis der Kaise­rin, angeführt in: Kat. Sonderausstellung, 64f. Nr. 150.

102Christoph Amberger, Öl auf Lindenholz, 66,7 x 50 cm, in: Berlin, Gemäldegalerie, abgebildet in: Soly, Charles Quint, 406.

103Abb. 14: Christoffel Bockstorffer, Kupferstich, 20,3 x 27,8 cm, in: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-9, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 57 Nr. 40, und in: Grabados alemanes 1, 176 Nr. 271.

104Earl E. Rosenthal, El Palacio de Carlos V en Granada, Madrid 1988, 47-53 mit Abb. 29 in: Jesus Bermudéz Pareja, Le Palais de Charles V, Granada o. J.

105Horn, Vermeyen 1, 13-17.

106Horn, Vermeyen 1, 41-47; s. auch Kat. Los Austrias, 87.

107Paulina Junquera de Vega-Concha Herrero Carretero, Catálogo de Tapices del Patrimonio Nacional 1: Siglo XVI, Madrid 1986, 73-92, Serie 13, La Conquista de Túnez., abgebildet auch in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 196-205, Nr. 153-164.

108Kunsthistorisches Museum Wien (Hg.), Katalog der Gemäldegalerie. Holländische Meister des 15., 16. und 17. Jahrhunderts, Wien 1972, 98 – 102: Vermeyen, Jan Cornelisz, gen. Barba Longa: Kaiser Karls V. Kriegs­zug gegen Tunis. Ausschnitte aus den Kartons mit Bildern Karls abgebildet in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 199-203. Zuletzt Wilfried Seipel (Hg.), Der Kriegszug Kaiser Karls V. gegen Tunis. Kartons und Tapisserien, Milano-Wien 2000

109s. SolyVan de Wiele, Carolus, 287 Nr. 179 für 1564-1566.

110Catálogo, Tapices 77 Paño II. Kat. Karl V. Bonn-Wien 199, Nr. 154.1 nach dem Wiener Karton.

111Catálogo, Tapices 78f. Paño III.

112Catálogo, Tapices 80f. Paño IV; 82f. Paño V; 86f. Paño VII; 88f. Paño IX.

113Catálogo, Tapices, 90 Paño X.

114Catálogo, Tapices, 91f. Paño XII.

115Unbekannter deutscher Maler, Prag, Narodni Galerie, abgebildet in: Soly, Charles Quint, 175.

116Madrid, Biblioteca Nacional, E.R.2901 (1-8). Auch in: Kat. Los Austrias, 88ff. Nr. 69.

117Hans Schäufelein, Holzschnitt, 42 x 274,3 cm, abgebildet in: GeisbergStrauss, German Single-leaf 3, 1031–1039 Nr. G.1080-1088, angeführt in: Kat. Sonderausstellung, 66f. Nr. 152.

118Anonym, Kolorierter Holzschnitt, 38,5 x 25 cm, vermutlich nach 1535, abgebildet in: Kat. Sonderausstel­lung, Tafel 13 mit 65f. Nr. 151.

119s.o. Fußnote 86. Weitere Holzschnitte, 27,2 x 37,2 cm und 14,5 x 11 cm, in: Madrid, Biblioteca Nacional, 6-1/15 und 6-1/2055: Petrus Quentel, Concilia omnia, Köln 1538. Vgl. auch Grabados alemanes 1, 515 Nr. 933.

120Abb. 15: Anton Woensam, Holzschnitt, 8,6 x 8,6 cm, in: Friedrich Nausea, Sermones Adventuales Friderici Nauseae Blancicampiani... Cum gratulatoria in totum opus praefatione ad gloriossisimos & potentissimos orbis Monar­chas Imp. Carolum V & Caesarem Ferdinandum I, Köln 1536, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 101 Nr. 79 nach Madrid, Biblioteca Nacional, 3/76598-1, auch in: Grabados alemanes 1, 513 Nr. 933.

121s. zuletzt Günter Vogler, Kurfürst Johann Friedrich und Herzog Moritz von Sachsen: Polemik in Liedern und Flugschriften während des Schmalkaldischen Krieges 1546/47, in: Archiv für Reformationsgeschichte 89 (1998), 178-206, hier 196f. zu Bildern

122Enea Vico, Schlacht bei Mühlberg, Kupferstich, 53 x 37 cm, in: Madrid, Biblioteca Nacional, E. I. 40.933. Abgebildet in: Kat. Sonderausstellung, Tafel 38 mit 68f. Nr. 154, in: Terlinden, CAROLVS, 207 Abb. 119, und in: Kat. Los Austrias, 105f. Nr. 82.

123Virgis Solis, Schlacht bei Mühlberg, Holzschnitt, 39,4 x 75,6 cm, abgebildet in: Geisberg-Strauss, German Single-leaf 4, 1278, Nr. G.1330.

124Meister HM, Schlacht bei Mühlberg, Holzschnitt, 29 x 110 cm, abgebildet in: Geisberg-Strauss, German Single-leaf 3, 865, Nr. 931-1.

125Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 25.951. Abgebildet in: Kat. Los Austrias, 103f. Nr. 81.

126Manuel Fernández Álvarez, La España del Emperador Carlos V (1500-1558:1517-1556) (Ramón Menéndez Pidal (Hg,) Historia de España, Bd. 18), Madrid 1966, 704 Abb. 327, 706 Abb. 328, 708 Abb. 330. Auch weitere Fresken zum Schmalkaldischen Krieg.

127Dargestellt ist der Kampf beim Elbübergang.

128Soly, Charles Quint, 302.

129Kat. Los Austrias, 110f. Nr. 83g.

130Wohlfeil, Kriegsheld, 80ff. mit Abb. 10 u. 11.

131Nach Tizian wurden mehrere Kopien gemalt, dazu beispielsweise Bott, Luther, 454 Nr. 630.

132Palazzo Ducale Venezia (Hg.), Tiziano (Katalog Ausstellung 1990), Venezia 1990, 104. Abgebildet in: Soly, Charles Quint, 304. Zur historischen Einordnung und Erklärung s. auch die Bildinterpretation bei Schil­ling, Veni, 165f., und zuletzt Ferino-Pagden, Tizians Bildnisse 70f.

133Schilling, Veni, 144f.

134Wohlfeil, Kriegsheld, 82ff., 94ff. mit Abb. 12 u. 13.

135Zum Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert von Theodor van Kessel s. Kat. Sonderausstellung, 70f. Nr. 157, für das 19. Jahrhundert Paéz Rios, Iconografía 1, 493 Nr. 1709-152. Gemäldekopien sind mindestens vier be­kannt, dazu Kat. Karl V. Bonn-Wien 260f., Nr. 250.

136Wohlfeil, Kaiser Karl V., 168f.

137Wohlfeil, Kaiser Karl V., 174f. – Ferino-Pagden, Tizians Bildnisse 66ff. mit Nr. 35 u. 36.

138Wohlfeil, Kaiser Karl V., 168ff.

139Abb. 16: Lucas Cranach d. J., Holzschnitt, 36,7 x 22,1 cm, um 1548, in: Wien, Albertina 1929/474. Auch mit Maßen 32,2 x 22,5 cm, in: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-2 als Kopie ohne Textleiste, mit Textleiste abgebildet in: Geis­bergStrauss, German Single-leaf 2, 621 Nr. G.657, und die Kopie in: Kat. Los Austrias, 53 Nr. 34, mit Textleiste oberhalb des Bildes, auch in: Grabados ale­ma­nes 1, 195 Nr. 306. Angeführt in: Kat, Sonderausstellung, 69f. Nr. 156. - Koepplin-Falk 1, 304 Nr. 201 mit Abb. 167, problematisieren die Frage, ob die Zeichnung von Cranach d. Ä. stamme, die Ausführung dann in der Wit­tenberger Werkstatt erfolgte.

140Abb. 17: Anonym, Holzschnitt, 19 x 27 cm, zu Pedro Apiano, La cosmographía de Pedro Apiano..., Ant­werpen 1548, in: Madrid, Biblioteca Nacional, Raros 2567, zwischen 34 und 35, abgebildet in: Kat. Los Aus­trias, 52f. Nr.35, hier nach 2. Auflage von 1575. Zum Werk s. Kat. Karl V. Bonn-Wien 283f. Nr. 287.

141Abb. 18: Monogrammist MR, Holzschnitt, 34,2 x 24,9 cm, 1547, in: Wien, Albertina 1929/627 als be­schnittenes Exemplar, hier abgebildet aus: Geisberg-Strauss, German Single-leaf 3, 875 Nr. G.942. Auch in: Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern (Hg.), Reforma­tion in Nürn­berg. Umbruch und Bewahrung, Nürnberg 1979, 87 Nr. 107, und in: Hofmann, Köpfe, 234f. Nr. 103, mit weite­ren Nachweisen. Angeführt in: Kat. Sonderausstellung, 69 Nr.155 mit fälschlicher Bezeich­nung des Andreas­kreuzes als ‚gekreuzte Keulen‘.

142Cornelis Anthonisz., Holzschnitt, 27 x 28 cm, um 1547, in: Amsterdam, Rijksmuseum, Rijksprentenkabinet RP-P-1832-162, abgedruckt in: Kat. Karl V. Bonn-Wien 64 Nr. 34 u. 310f. Nr. 340. - Hans Liefrinck, um 1550, in: Anvers, Museum Plantin Moretus, Stedelijk Prentenkabinet, abgebildet in: Soly, Charles Quint, 400f.

143So auch 1548 auf dem Verkündzettel des Interims zu Ulm, abgebildet in: Bott, Luther, 455 Nr. 632.

144Beispiele in der Sammlung der Madrider Biblioteca Nacional, IH 1709-10, 1709-10, 1709-11, 1709-12 und 1709-15, hier meist aus den Büchern entnommen. - Alfonso de Castro, De iusta haereticorum punitione libri tres, Salamanca 1547, zeigt im Giebel eines Aedicula-Frontispices CAROLUS V IMPERATOR HISPANIE REX mit Krone und Schwert. Angeführt bei Blanca Garcia Vega, El Grabado del Libro Español. Siglos XV-XVI-XVII, 2 Bde, Valladolid 1984, Abb. 124, Kat.Nr. 459; s. dort auch Abb. 210 mit Bd. 1, 251: Karl inmitten des Reiterheeres. Für diesen Hinweis danke ich Martin Warnke. .

145Beispiele in der Madrider Biblioteca Nacional, IH 1709-13 und 1709-14.

146Abb. 19: Enea Vico, Kupferstich, 51,2 x 36,5, 1550, in: Madrid, Biblioteca Nacional, 1709-13, Angeführt in: Kat. Sonderausstellung, 71f. Nr. 158, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 53f., Nr. 36, in: Soly, Charles Quint, 476. Das Blatt diente Lodovico Dolce als Vorlage für sein Titelblatt zu: Vita di Carlo Quinto Imp. descritta da M. Lodo­vico Dolce, 1567, in: Madrid, Biblioteca Nacional, IH 1709-18, abgebildet in: Kat. Los Austrias, 54 Nr. 36 rechte Abbildung.

147Zu Doni s. Hagenow, Bildniskommentare, 15f. mit Anhang 159-167

148Checa Cremades, Carlos V, 182-184. - Hagenow, Bildniskommentare, 15–21, 16 zum Begriff für dieses Bildnis 74–80. Vgl. dies., Herrscherbildnis, 62ff. mit Fußnoten.

149Zu diesem Text vgl. Schilling, Veni, 144f.

150Hagenow, Herrscherbildnis, 63.

151Hagenow, Bildniskommentare, 68.

152Hagenow, Bildniskommentare, 21 Fußnote 36.

153Beispielhaft der Stich von Hubert Goltz in: Los vivos retratos de todos los Emperadores, desde Julio César hasta el Emperador Carlos y Don Ferdando su hermano, Antwerpen 1560, in. Madrid, Biblioteca Nacional, EA 75, 136 zu IH 1709-16, oder ein neuer Kupferstich von Enea Vico, 19,5 x 14 cm, 1567, Titelblatt zu Lodovico Dolce, Vita di Carlo Quinto Imp., in: Madrid, Biblioteca Nacional, Raros Usoz. 5115, abgedruckt in: Kat. Los Austrias, 54, Nr. 37.

154So Checa Cremades, Kunst und Macht 39f.

155Abb. 20: Anomym, Karl V. im Alter von 55 Jahren, in: Arras, Bibliothèque municipale, abgebildet in: Ter­linden, CAROLVS, 249 Abb. 146, und in: Soly, Charles Quint, 491.



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