bibliografischer Hinweis - svz90
Ritter - Kriegsheld - Feldherr, in: DAMALS spezial Karl V., Sonderheft März 2000, S. 36 - 40.

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Prof.em.Dr.Rainer Wohlfeil

Karl V.

Ritter – Kriegsheld – Feldherr



Einen der schönsten Abschnitte seines Lebens verbrachte Karl V., jung verheiratet mit Isa­bella von Portugal, 1526 in Granada. Dennoch hat er diese andalusische Stadt niemals wieder aufgesucht, begründet vornehmlich in den Zwängen seiner kaiserlichen Politik. Es waren Zwänge, an die er nicht gedacht haben wird, als er den Auftrag erteilte, neben der Alhambra, der noch heute die Besucher beeindruckenden prächtigen Residenz der muslimischen nasridi­schen Herrscher, einen Palast zu errichten. Der Bau begann 1533. Er war keinesfalls beendet als der Kaiser verstarb. Die Arbeiten zogen sich bis 1637 hin, dann wurde das Werk unvoll­endet bis 1923 unterbrochen. Erst in diesem Jahrhundert ist der Palast gedeckt und in die Form gebracht worden, in der er sich gegenwärtig den Besuchern als ein Zeugnis der an­dalu­sischen Renaissance darbietet: Ein zweigeschossiger Palast mit quadratischen Umriß und run­dem Innenhof, einer jeweiligen Seitenlänge von 63 Metern und einer Höhe von 17 Metern. An jeder Frontseite befindet sich ein Eingang.

Die Westfront ist die Schauseite dieses in seinem programmati­schen Anspruch und in seinen Aus­sagen zur Herrschaftsauffassung Karls V. einzigartigen Do­ku­mentes politischer Archi­tektur. An ihrem Hauptportal sind noch zu Lebzeiten des Kaisers an den äußeren Portalposta­men­ten Halbreliefs eingebracht worden, die realistisch seine militärischen Erfolge verherrli­chen. Zugleich aber wird er unmittelbar am Portaleingang in zwei weiteren Halbreliefs al­lego­risch als Friedensbringer gefeiert.

Die beiden äußeren Frontalbildwerke enthalten Darstellungen des Sieges Karls V. über Kur­fürst Johann Friedrich von Sachsen in der Schlacht bei Mühlberg (Illustration) am 24. April 1547. Nach 1547 entworfen, 1550 fertiggestellt, erscheint der Kaiser auf dem linken Halbrelief bildlich verge­genwärtigt. Das rechte, 1553 beendet, zeigt eine ähnliche Szene. Der Kai­ser sprengt zu Pferde zwischen Kämpfenden einher, unter denen sich deutsche Landsknechte be­finden. In eine solche unmittelbare Kriegsszene war der Kaiser bei Mühlberg nicht verwic­kelt, aber sie entspricht dem seit seiner Jugend eigenen Wunsch, sich im Kampf zu bewähren. Seine da­malige Feldrüstung befindet sich heute, wie zahlreiche an­dere Originale kai­serlicher Waffen, in der Königlichen Waffensamm­lung zu Madrid. Sie do­kumentieren, wie seine Briefe und Erinnerungen, die ‚Memorías‘ von 1550, zu­sammen mit bildli­chen Zeug­nissen eines als Rit­ter, Kriegsheld, Feldherr und Sieger dargestellten Kaisers, daß Karl V. zeit seines Lebens an­strebte, kriegeri­schen Ruhm zu erlangen.

Die Grundlagen zu dieser Haltung hatte der burgundische Hof mit seiner ritterlichen Tradition vermittelt. Schon als Knabe zeigte Karl Interesse an Waffen, an ritterlichem Kampf- und an Kriegsspielen, übte sich und beherrschte die Fähigkeit, Schwert und Lanze zu führen, nahm an Turnieren teil und erwies sich als guter Reiter. Es war auch ein Ausdruck des Wissens um die eigene Beherr­schung der Waf­fen, wenn er sich nach dem erfolgreichen Tunis-Unterneh­men von 1535 angesichts dro­henden Krieges mit Frankreich am Oster­sonntag 1536 in Gegen­wart des Papstes zum ritterlichen Zweikampf mit Franz I. bereit er­klärte, wenn dadurch der Krieg vermieden werden könne. Generell verstand sich Karl 1536 aber nicht mehr als Ritter. Er hatte sich von der burgundischen Tradition des Herzogs als Ritter abgenabelt und identifi­zierte sich in seinem existentiell begriffenen, stark spürbar verkörper­ten Majestätsbewußtsein nunmehr mit einem Kaisertum, dessen römischer Herkunft es ge­recht zu werden galt. Als ihn sein späterer Hof­maler Tizian um 1529/30 als Ritter porträtierte, fand offenbar folgerichtig dieses Bildnis keine Zu­stimmung. Aus dem Wandel im Selbstverständ­nis des Majestätsbe­wußtseins folgerte der Drang, sich nicht mehr vornehmlich im ritterlichen Kampf zu bewäh­ren, sondern sich als Feldherr auszuzeich­nen.

Kriegerische Bewährung und Ruhm als Feldherr trugen ihm der Tunisfeldzug von 1535 ein. Er wurde ge­gen Chaireddin Barbarossa geführt, der im Bündnis mit und als Großadmiral des Sultans der osmani­schen Türken seit Jahren von nordafrikanischen Häfen aus mit seiner Flotte nicht nur die Schifffahrt im westlichen Mittelmeer stark verunsicherte, sondern auch die Küsten Spaniens und anderer Anlie­gerstaaten plün­derte, besonders die spanischen Vize­königreiche Sizilien und Neapel. In Fort­setzung überlie­ferter begrenzter spanischer Nordafri­kapolitik begegnete Karl der ständigen Bedrohung seiner Unterta­nen zunächst mit mehr oder minder erfolgreichen Flottenunternehmungen, behob aber die Gefahr nicht. Seit 1534 identi­fizierte sich der Kaiser in einer Mischung aus königlich-spani­schen Pflichten und betontem Aufgreifen der Kreuzzugsidee mit der Aufgabe, Chaireddin mit einem kombinierten See- und Landstreitkräfteunternehmen entgegenzutreten. Diese am­phibi­sche Operation setzte er gegen den Widerstand politischer und militärische Berater durch, nicht zuletzt auch dadurch, daß er von Anfang an sich persönlich am Feldzug zu beteiligen und die Verantwortung zu überneh­men erklärte. Zu seinen Begründungen gehörte, daß er das Wohl der Christenheit und den Schutz seiner Reiche zu bedenken habe, zugleich aber auch die Aus­sage, daß seine Ehre und Reputation den persönlichen Einsatz erforderten.

Sein Heer setzte sich aus rund 30.000 Mann zusammen, formiert aus Spani­ern, Portugiesen, Italie­nern, Deutschen und Rittern des Johanniterordens auf Malta. Die ‚übliche‘ Begleitung durch wohl 4.000 Frauen ließ sich nicht verhindern. Die Masse stellten die Spanier, die 1534 eine neue taktische Einheit eingeführt hatten. An die Stelle von Fußvolkhaufen traten einheit­lich ausge­stattete ‚Tercios‘. Ob die Spanier bereits während des Tunis-Unternehmens in die­sen Verbän­den kämpften, erscheint nicht gesichert. Ganz allgemein wurde die Kampfführung durch die Ver­schiedenartigkeit von Soldaten und Ausrüstung eines so gemischten Heeres er­schwert.

Die Tercios waren Infanterieformationen, die sich zu je einem Drittel aus Pi­kenieren, Arkebu­sieren und Musketieren, d. h. aus Pikenträger mit Sturmhaube und Brustpan­zer, aus Büchsen- und Mus­ketenschützen zusammensetzten. Jedem Tercio war eine Kavalle­rieeinheit zugeord­net. Die Gesamtstärke betrug 250 bis 300 Männer, unterteilt in 12 bis 15 Einheiten. Diese Tercios ga­ben die bisherige Tiefenstaffelung zugunsten einer Auf­stellung in der Breite auf, boten so für die Artillerie ein weniger geschlossenes Ziel und konnten einen Geg­ner leichter in der Flanke fassen. Die italienischen Söldner und die deutschen Landsknechte ver­harrten in der überlieferten Form, kämpften in den überkommenen Gewalthaufen. Im spanischen Heer wurden die Tercios seit Karl V. durch Ausbildung und Ausrüstung zur wich­tigsten Waf­fen­gattung und stellten in Europa bis ins 17. Jahrhundert hinein die kampfkräftig­sten Infante­rieverbände dar. Auf ihnen beruhte auch die Stärke der kaiserli­chen Heere bei weiteren Feld­zügen.

Auf das Tunis-Unternehmen wurden nur etwa 2.000 Mann Reiterei mitgenommen. Sie war bei den späteren Feldzügen zahlreicher vertreten, untergliedert in Schwadronen von Lan­zen­trägern und sogenannter leichter Reiterei. Die Lanzenträger waren schwer gepanzert. Die leichte Reiterei gewann zunehmend an militärischer Bedeutung. Weitere Reiterverbände wa­ren aus Arkebusieren zu Pferde und aus den mit Reiterpistolen bewaffneten ‚Schwarzen Rei­tern‘, den ‚Herreruelos‘, zusammengesetzt. Im Schmalkaldischen Krieg wurden außerdem ungari­sche Reiter eingesetzt, die bei Mühlberg als erste die Elbe überschritten.

Zum Heer gehörte Artillerie mit leichteren Feldgeschützen verschiedenen Kalibers im Unter­schied zu schweren Kanonen, die bei Belagerungen zum Einsatz gelangten. Der Trans­port aller Geschütze war schwierig, ihre Bedienung noch umständlich, die Schußfolge gering und die Treffsicherheit ungenau. Artillerie konnte jedoch verheerende Wirkung erzielen, wenn ihr Kugeln geschlossene Heerhaufen trafen. Während des Schmalkaldischen Krieges zählte das kaiserliche Heer einschließlich der schweren Kanonen etwa 68 Geschütze, während des Tu­nis-Unternehmens unterstützte vor allem Schiffsartillerie die Truppen.

Transportiert auf einer in Spanien und Italien ausgerüsteten Flotte von mindestens 100 Kriegs- und 300 Transportschiffen landeten die Truppen am 17. Juni 1535 im Umfeld der Ruinen des antiken Karthago. Dem Feldzug lag offenbar kein weitere Planung zu­grunde. Nach mehrwö­chiger Belagerung mit wechselvollen Kämpfen wurde am 14. Juli 1535 die stark be­festigte Seefestung La Goleta erobert und später die Stadt Tunis eingenom­men. Die Entschei­dung, Tunis zu erobern, wurde von Karl persönlich durchgesetzt. Er war mit den Truppen gelandet und hatte trotz eines Gichtanfalls nicht nur an der Front gestan­den, son­dern war auch ins Kampfgetümmel geraten. An strategischen Entscheidungen hatte er we­sentlichen Anteil, war sich aber wohl des Mangels an Kenntnissen in der taktischer Kampf­führung be­wußt und übertrug auf diesem Feldzug die Leitung der Operatio­nen einem General. Für die Öffentlich­keit aber wurde er dank zielgerichteter breiter Propaganda und auch Selbst­dar­stel­lung nicht nur zum Kriegsheld, sondern auch zum siegrei­chen Feldherrn. Bei nachfol­gen­den Feldzügen beanspruchte er die militärische Führung, zumal er sich trotz zunehmen­der Gicht­anfälle durchweg in den Feldlagern aufhielt. Sein militä­risches Selbstbewußtsein offen­baren nicht nur seine Briefe und im Falle des Tunisfeldzuges neben den Reflexionen in seinen Me­moiren die Einflußnahme auf dessen Darstellung, sondern auch Bilder. Für das Tunis-Unter­nehmen sind beispiel­haft jene Fres­ken zu erwähnen, die im ‚To­cador de la Reina‘ der Al­hambra zu Granada den Feldzug seit etwa 1539 der Nachwelt überliefern, vor allem aber zwölf Wandteppiche, die zwischen 1548 und 1554 in flandrischen Werkstätten des Wilhelm Panne­maker erarbeitet wurden. Ihre Vorlagen waren Kartons von Jan Cornelisz Ver­meyen, dem in kaiserlichen Dienst übernommenen Hof­maler der verstor­benen Statthalterin der Nie­derlande, Karls Tante Margarete. Als Teilnehmer des Tunisfeldzu­ges hatte er Skizzen auf­genommen, auf die erst kurz vor Beginn des Schmalkaldischen Krie­ges zurückgegriffen wurde mit dem Auftrag, sie in zwölf Kartons für die Teppichwirker umzusetzen. Daß hier ein politischer Zusammenhang mit dem bevorstehenden Feldzug bestanden hat, drängt sich als These auf, zumal die Darstellungen vom Kaiser selbst 1546 abgenommen und ge­nehmigt worden sind.

Über­kommen sind zehn der Teppi­che, bewahrt im Kö­niglichen Palast zu Madrid sowie im El Esco­rial, und zehn der Kartons in den Beständen des Kunsthistorischen Museums zu Wien. Insgesamt wurde die Serie noch dreimal zwi­schen 1566 und 1740 ausgewirkt und außerdem von Franz Hogenberg in ein Kupferstichwerk umgesetzt, erschienen erstmals 1569/70 in Köln. Die Madrider Teppiche stimmen nicht voll mit den Kartons und Stichen überein. Auf den Teppichen begegnet der Be­trachter dem Kai­ser – beispielsweise Karl zu Pferde bei der Besichtigung seiner Trup­pen in Barce­lona, sitzend an Bord seiner Galeone vor La Goleta, unter den von Kriegern Barbarossas umzingelten Truppen, inmitten aus der Sklaverei befrei­ter Christen und versklavter Berber oder beim Frie­densschluß mit dem durch Barbarossa ver­triebe­nen König von Tunis.

Von den einfachen Soldaten unterschieden sich in Bekleidung und Ausrüstung ihre Befehls­haber und der kaiserliche Feldherr. Während des Feldzuges von 1534 trug Karl, Mäzen der Waffenschmiedekunst und Liebhaber stückreicher, kostbarer Prunk­harni­sche und Turniergar­nituren, als eine von mindestes zwei mitgeführten Feldrüstungen einen schmalstreifigen Har­nisch. Er war leichter als die zu einem gro­ßen Teil von be­rühmten Augs­burger oder italieni­schen Plattnern hergestellten Turnierausstattungen. Sie sind in Ma­drid zu sehen. Ähnlich verhielt es sich bei weiteren Kriegen mit persönlicher Teilnahme – beim mißglückten Algier-Unter­nehmen von 1541, im Kampf gegen den Herzog von Kleve 1543, im Marnefeldzug von 1544, während der Belage­rung von Metz 1552 und vor allem auch im Schmalkaldischen Krieg 1546/47.

Der Schmalkaldische Krieg trug dem Kaiser seinen größten Triumph als Feldherr ein – be­sonders durch den Sieg bei Mühlberg. Welches Aufsehen die­ser Erfolg unter den Zeit­genos­sen erregte, offen­baren nicht nur zahlrei­che schriftliche und ge­druckte Zeugnisse, son­dern auch Verbildli­chungen aller Art: Neben Kupferstichen und Holzschnitten, wie bei­spielsweise denen von Enea Vico und Virgis Solis, sind landläufig unbekannte Bilder zu er­wähnen, wie die Wandfresken zu Óriz in Navarra oder ein Ke­ra­miktel­ler nach dem Stich von Vico in der Ermitage zu St. Petersburg. Dargestellt ist der Kamp­f beim Elbüber­gang.

Der Kaiser erscheint auf einigen Bildern als tapferer Kämpfer und Kriegsheld inmitten seiner Truppen, erinnert sei an das Halbrelief am Palast zu Granada. Eine solches Verständnis ent­sprach jedoch nicht mehr uneingeschränkt dem Selbst- und Rol­lenverständis des Kaisers und seines Hofmalers. Zwar wirkte das um 1530 von Tizian gemalte Bild Karls im Typus des Ritters mit gezogenem Schwert nach – zunächst über einen zeitgenös­sischen Holz­schnitt von Giovanni Britto, später - über eine Kopie des Tizianbildes von Peter Paul Rubens - durch ei­nen um 1617/18 gefertigten Stich von Lucas Vorsterman. Es beeinflußte sogar noch in der Ge­genwart das Bild vom Kai­sers insofern, als der Stich Vorstermans zur Vorlage für eine öster­reichische Münze von 1992 diente. Der Kaiser verstand sich jedoch vor allem als Feld­herr und Sieger, und so hat ihn sein Hofmaler um 1548 einmal stehend mit dem Komman­dostab, zum anderen als reitender Sie­ger bei Mühlberg porträtiert.

Auf Tizians Reiterbildnis ‚Karl V. auf dem Schlachtfeld‘, heute im Prado-Museum zu Ma­drid, sprengt der Kaiser auf einem dunkelbraunen Pferd mit karminroter Schabracke einsam von links nach rechts aus Bäumen heraus auf eine Ebene zu, die von der untergehenden Sonne noch rötlich erleuchtet wird. Mit einem stahlgrauen Har­nisch bewehrt, der ebenso wie Helm, Tasche und Stiefel in Madrid aufbewahrt ist, auf dem Panzer die Or­denskollane des Goldenen Vlieses, umgürtet mit einer Feldbinde und bewaffnet mit einer lan­gen Reiterlanze. Sie findet sich nicht in Madrid, läßt sich vielmehr interpretieren als Heilige Lanze, die seit König Hein­rich I. eine Reliquie des Heiligen Römischen Reiches war. Der Kaiser vermittelt über Haltung und Gesichts­züge den Eindruck, daß er als Feldherr zum Sie­ger wurde. In der Stunde seines größten mili­tärischen Triumphes erweckt er jedoch auch den Ein­druck eines nachdenkli­chen Mannes, der seinen Erfolg in Anlehnung an Caesars berühmte Worte und doch in ent­schei­den­der Abände­rung mit dem Ausspruch „Veni, vidi, Deus vixit“ (Ich kam, ich sah, Gott hat ge­siegt) kommentiert haben soll. In diese zugleich Demut und Sendungsbewußtsein offenba­renden Worte dürfte die Hoffnung eingeschlossen gewe­sen sein, daß nach Gottes Entschei­dung nunmehr ein dauerhafter Friede mög­lich sei. Ihn erhofften auch die Spanier nach dem Sieg ihres Kriegshelden. Für seine Gegner blieb der Kaiser kriegswütig, und so bezeichnete ihn die protestantische Propaganda als ‚Kriegsfürsten‘. Daß sich Karl V. selbst als Friedens­stifter verstand, so gesehen werden wollte und mannigfaltig propagandistisch darge­stellt wurde, offenbaren die beiden Frieden­sallegorien am Hauptportal seines Pala­stes zu Granada. Sie werden nicht ohne Zustimmung des Bauherrn entstanden und an zentraler Stelle einge­bracht worden sein. Aber: Nicht erst die Nachwelt weiß, daß dem Sieger von Mühlberg der politi­sche Erfolg versagt blieb und den Zeitgenossen kein dauer­hafter Friede beschieden war. So sind auch Bil­der Doku­mente menschlichen Hoffens und Irrens.

Rainer Wohlfeil, Hamburg

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Literatur

Heinz Duchhardt, Das Tunisunternehmen Karls V. 1535, in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Bd. 37, 1984, S. 35 – 72.
Herbert von Einem, Karl V. und Tizian, in: Karl V. Der Kaiser und seine Zeit, hg. von Peter Rassow und Fritz Schalk, Köln – Graz 1960, S. 67 – 93.
Wieland Held, 1547. Die Schlacht bei Mühlberg. Entscheidung auf dem Wege zum albertinischen Kurfürstentum, Beucha 1997.
Alfred Kohler, Karl V. 1500 – 1558. Eine Biographie, München 1999.
Paulina Junquera de Vega; Concha Herrero Carretero, Catálogo de Tapices del Patrimonio Nacional, Bd. 1: Siglo XVI, Madrid 1986, S. 73 – 92, Serie 13: La Conquista de Tunez.
Georg Poensgen, Bildnisse des Kaisers Karl., in: Karl V. Der Kaiser und seine Zeit, hg. von Peter Rassow und Fritz Schalk, Köln-Graz 1960, S. 172 – 179.
Matthias Rogg, Soldatenbilder. Studien zur bildlichen Darstellung von Kriegsleuten im 16. Jahrhundert, Paderborn 2000.
Rainer Wohlfeil, Kriegsheld oder Friedensfürst? Eine Studie zum Bildprogramm des Palastes Karls V. in der Alhambra zu Granada, in: Recht und Reich im Zeitalter der Reformation. Festschrift für Horst Rabe, hg. von Christine Roll u.a., Frankfurt/M. 2. überarbeitete Auflage 1997, S. 57 – 96.
Rainer Wohlfeil, Kaiser Karl V. Vom „burgundischen Ritter“ zum „Ahnherrn Österreichs“, in: Bildnis und Image. Das Portrait zwischen Intention und Rezeption, hg. von Andreas Köstler und Ernst Seidl, Köln-Weimar-Wien 1998, S. 163 – 178.

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